Karl-Kuhn-Platz
Frühere Bezeichnung(en)
Ortsteil(e)
Lage
Benennung
Beschluss
Straßenhistorie
Umbenennung des "Gersbeckplatz" in "Karl-Kuhn-Platz" durch den Hauptausschuss von Troisdorf am 10.05.1989 (Quelle: Protokoll Hauptausschuss Troisdorf, TOP 4, StA Troisdorf E 4347).
Umbenennung des "Lindenplatz" in "Gersbeckplatz" durch den Hauptausschuss von Troisdorf am 05.03.1975 (Quelle: Protokoll Hauptausschuss Troisdorf, TOP 2, StA Troisdorf E 4280).
Benennung des "Lindenplatz" vor dem Jahr 1925 (Quelle: Adressbuch des Siegkreises; StA Sankt Augustin - Bibliothek S06 AA 1925).
Erläuterung
Karl Kuhn
geb. 14.02.1898 (Bad Kreuznach), gest. 18.10.1986 (Bad Kreuznach)
Ab 1915 besuchte Kuhn den Ausbildungslehrgang am Lehrerseminar in Gummersbach. Von 1917-1918 nahm er am Ersten Weltkrieg teil. 1919 folgte das Erste Lehrerexamen. Anschließend war er als Lehrer an der evangelischen Volksschule in Denklingen tätig. Zum 01.01.1926 wurde Kuhn zum Lehrer an der evangelischen Volksschule in Friedrich-Wilhelms-Hütte (damals Gemeinde Menden, seit 1969 Ortsteil von Troisdorf) ernannt. Ferner war er seit 1929 SPD-Kreistagsabgeordneter und Vorsitzender der SPD-Kreispartei (Siegkreis). Nachdem er 1933 von den Nazis verhaftet, in Siegburg als "Schutzhäftling" inhaftiert, aus dem Siegkreis ausgewiesen und mit Berufsverbot als Lehrer sowie einem Studienverbot belegt wurde, kehrte er nach Bad Kreuznach zurück. Es folgten die Entlassung aus dem öffentlichen Dienst und der Entzug des für eine Arbeitsaufnahme erforderlichen Arbeitsbuchs. 1935-1936 Studium der Betriebswirtschaftslehre in Köln. Im Jahre 1938 Erteilung der bisher vorenthaltenen Arbeitserlaubnis, danach Tätigkeit in einem Bad Kreuznacher Großhandelsunternehmen für Lebensmittel. Ende 1945 wurde Kuhn zum Leiter des Kreisernährungsamtes in Bad Kreuznach bestellt. 1945 war er zugleich aktiv am Wiederaufbau der SPD und der Gewerkschaften im Raum Bad Kreuznach/Birkenfeld beteiligt und übernahm den SPD-Kreisvorsitz. Im Herbst 1946 wird er in Bad Kreuznach zum Stadtverordneten und zum Mitglied des zugehörigen Kreistags gewählt. Ab 1947 war er Mitglied des Rheinland-Pfälzischen Landtags (bis 1967), u.a. Vorsitzender des Wirtschafts- und Verkehrsausschusses, später Sprecher seiner Partei in schul- und kulturpolitischen Fragen. Im Sommer 1948 wurde Kuhn vom Rheinland-Pfälzischen Landtag in den Parlamentarischen Rat zur Erarbeitung des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland entsandt. Er war dort Mitglied im Ausschuss für Organisation des Bunds. Gelegentlich nahm er auch an Sitzungen anderer Ausschüsse teil (u.a. Ausschuss für Zuständigkeitsabgrenzung, Ausschuss für Wahlrechtsfragen). Ab 1949 war Kuhn Erster Beigeordneter und nach einer Änderung der kommunalen Verfassung 1960-1963 Bürgermeister der Stadt Bad Kreuznach. Zugleich nahm er für den gesamten Zeitraum die Aufgaben des Kultur- und Schuldezernenten wahr.