Da die profine GmbH ihre Produktion und Logistik am Standort Troisdorf schließen wird, war die Zukunft der Lehrwerkstatt der Firma bislang ungewiß. Seit dem 1. Februar 2011 hat die Rhein-Erft-Akademie die Werkstatt übernommen. „Ein mehr als erfreulicher Schritt für einen wichtigen Standortfaktor nach einer schwierigen Entwicklung“, begrüßte Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski die gelungene Übernahme nachdrücklich.
„Wir haben das unternehmerische Risiko übernommen, weil wir die hohe Qualität der Ausbildung in der gut ausgestatteten Werkstatt und das Potential der Auszubildenden sehen und den Standort Industriepark Troisdorf stärken wollen. Hier geht was“, betonte Michael Maier, Geschäftsführer der Rhein-Erft-Akademie. Die Weiterbildungseinrichtung Rhein-Erft-Akademie GmbH mit Sitz in Hürth, hervorgegangen aus der Hoechst AG und auf die Chemiebranche konzentriert, übernimmt die Werkstatt zur Verbund-Ausbildung für verschiedene Unternehmen unserer Region.
Anspruch der Akademie ist es, die besten Fachkräfte für die Wirtschaft zu qualifizieren und unter dem Motto ‚Wachstum und Innovation’ ihr erfolgreiches Geschäftsmodell auf Troisdorf zu übertragen. Maier dankte der Stadt für die bisherige Unterstützung bei dem ambitionierten Vorhaben.
profine-Verwaltung bleibt bis 2015
Zwar zieht die Firma profine ihre Produktion und Logistik aus Troisdorf ab, will aber bis mindestens 2015 die Verwaltung des Unternehmens in der Stadt belassen. Auch die kaufmännische Ausbildung der Firma wird in Troisdorf fortgesetzt. Das erklärte profine-Personalleiter Rolf Gubisch, der die Qualität der Ausbildungswerkstatt noch einmal lobte. Sie sei vor allem den Firmen im Industriepark an Mülheimer Straße zugute gekommen.
Die Kapazität der Lehrwerkstatt beträgt bis zu 60 Ausbildungsplätze für die Bereiche Elektrotechnik, Mechanik und Kunststofftechnik. Dazu werden drei bewährte Ausbilder der Werkstatt durch die Rhein-Erft-Akademie übernommen. „Auch das ist ein herausragendes Zeichen für die Unterstützung des Standorts und der Mitarbeiter vor Ort“, freute sich Bürgermeister Jablonski.
„Wenn alle wollen und an einem Strang ziehen, klappt es auch“, zeigte sich profine-Betriebsrat Hans-Peter Böninghausen zufrieden darüber, dass so schnell eine gute Lösung für die Werkstatt gefunden worden ist. Der Firmenverbund werde zum Ausbildungsverbund vernetzt.
Auszubildende gesucht
Die Rhein-Erft-Akademie will weiter in den Ausbau der Infrastruktur der Werkstatt investieren. Zunächst möchte sie allerdings Schwung aufnehmen und sucht junge Leute, die schon ab September 2011 ausgebildet werden möchten. Zusätzlich werden auch Weiterbildungs-Programme zur Qualifizierung von Ingenieuren angeboten.
Das Angebot ist nicht nur für die 60 Unternehmen im Industriepark Troisdorf oder die 50 Firmen gedacht, die stadtweit in der Kunststoffverarbeitung tätig sind. Es werden Firmen und junge Leute aus der ganzen Region angesprochen. Dem dienen eine Azubi-Agentur zur Vermittlung von Ausbildungswilligen an Partnerfirmen und die Gründung des Vereins Rhein-Sieg-Berufsstart e.V.
Motto „Fliegender Start“: Der Verein soll die Ausbildungsreife junger Leute erhöhen, die einen Ausbildungsplatz suchen, aber vor deren Beginn bisweilen noch Unterstützung benötigen. Patenschaften helfen bei dem Programm zur Berufsvorbereitung und einer zusätzlichen adäquaten Qualifizierung.
Firmen und Einrichtungen, die sich für diese Form der Unterstützung zukünftiger Auszubildender interessieren und den Verein mit begründen wollen, junge Menschen, die einen Ausbildungsplatz suchen oder Berufstätige, die sich weiter qualifizieren wollen, können sich unmittelbar an die Rhein-Erft-Akademie wenden, Tel. 02233/486405, Fax 02233/486041, E-Mail: info@rhein-erft-akademie.de, im Netz unter www.rhein-erft-akademie.de.