Neue Stadthalle am Mittelpunkt Troisdorfs:

Der Richtkranz schwebt über moderner Stadthalle

Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski erläuterte die Pläne für die zukünftige Stadthalle.
Architekt Wieland Egger erklärte die Baumaßnahme.
Gruppenfoto vor dem zukünftigen Saal: Die Beteiligten des Bauprojekts mit der Tanzgruppe der Tanzschule Beuer.

Im Rohbau der neuen Stadthalle der Stadt Troisdorf feierten Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski und zahlreiche Vertreter aus Politik, Verwaltung, Kultur, Wirtschaft und Baufirmen jetzt Richtfest. Unterhalten wurden die Gäste durch Tanzeinlagen der ortsansässigen Tanzschule Breuer, die künftig als Mieter die Halle für nationale und internationale Tanzevents nutzen möchte. In seiner Rede hob Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski, der den Bau der Halle zur Chefsache gemacht hatte, die Bedeutung einer moderen Stadthalle für die größte Stadt im Rhein-Sieg-Kreis hervor.

Architekt Wieland Egger betonte in seiner Ansprache, dass jetzt, nach erfolgreich abgeschlossenem Rohbau, nicht nur die funktionale Ausstattung für die geplante vielfältige Nutzung der Räumlichkeiten im Fokus stehe. Vor allem auch das Ausgestalten der Räume und das damit verbundene Erscheinungsbild nach Innen stelle einen der wichtigen nächsten Schritte dar.

Wenn es gelingt, der Halle die nötige Atmosphäre zu geben, so dass sich die Troisdorfer Bürger mit Ihrer Halle identifizieren und sie zu ihrem Festmittelpunkt machen, dann haben Bauherr und Architekt ein großes Ziel erreicht. „Wir werden alle Kreativität einsetzen, damit die Stadthalle ein Gesicht bekommt, dass die Bürger annehmen und zu Ihrer Veranstaltungsmitte machen.“

Traditioneller Richtspruch

Beim anschließenden Richtspruch durch den Polier der Rohbaufirma Franz van Stephoudt, Herrn Christian Siepler, hieß es:

Die Feierstunde hat geschlagen,
es ruhet die geübte Hand.
nach harten, arbeitsreichen Tagen,
grüßt stolz der Richtbaum nun ins Land.

Ein solches Werk kann nur geschehen,
wenn jeder brav an seiner Stelle
und alle fest zusammenstehen,
der Meister, Lehrling und Geselle.

Und allen lohnt nach hartem Werken
nach altem Brauch das Richtfest heute,
wo sie mit Speis und Trank sich stärken
die Maurer und die Zimmerleute.

Stolz und froh ist jeder heute,
der tüchtig mit am Werk gebaut.
Es waren wackere Handwerksleute,
die fest auf ihre Kunst vertraut.

Darum wünsche ich, so gut ich' s kann,
so kräftig wie ein Zimmermann,
mit stolz empor gehobenem Blick
dem neuen Hause recht viel Glück.

Wir bitten Gott, der in Gefahren
uns allezeit so treu bewahrt,
er möge das Bauwerk hier bewahren,
vor Not und Schaden aller Art.

Nun nehm ich froh das Glas zur Hand
gefüllt mit Korn bis an den Rand
und mit dem Brand der Ähren
will jedermann ich ehren,
wie sich' s nach altem Brauch gebührt,
wenn so ein Bau ist ausgeführt.

Das erste Glas der Bauherrschaft
Hoch soll sie leben, hoch, hoch, hoch!
Den zweiten Schluck dem Architekten,
hoch soll er leben, hoch, hoch, hoch!

Nun brauchte man zu allen Zeiten
nicht nur den Kopf, nein auch die Hand.
Drum noch ein Lob den Handwerksleuten,
durch deren Kraft der Bau entstand.

Nun ist das Glas wohl ausgeleert
und weiter für mich nichts mehr wert,
drum werf ich es zu Boden nieder
zerschmettert braucht es keiner wieder,
doch Scherben bedeuten Glück und Segen
der Bauherrschaft auf allen Wegen.

Das moderne Gebäude wird gegenüber dem Troisdorfer Rathaus an der geographischen Mitte der Stadt errichtet und im Frühjahr 2014 fertiggestellt sein. Für die Spielzeit 2014/2015 ist die Stadthalle bereits buchbar.

Da das sanierungsbedürftige Bürgerhaus am Wilhelm-Hamacher-Platz einem modernen attraktiven Einkaufszentrum weichen sollte, hat der Stadtrat 2009 den Bau einer neuen Veranstaltungshalle beschlossen. Sie wird für Tagungen, Kongresse, Messen, Konzerte, Seminare, Theater und Kleinkunst gleichermaßen geeignete Räume bieten. Die geplanten Gesamtkosten in Höhe von 15 Millionen Euro liegen bisher im Rahmen.

Zentrale Lage mit neuem urbanen Platz

Es entsteht eine architektonisch anspruchsvolle und multifunktionale Veranstaltungshalle, die zwischen Rathaus und ehemaligem DN-Verwaltungshochhaus einen neuen städtebaulichen Akzent setzt. Mit den drei Gebäuden wird ein repräsentativer Rathaus-Platz und damit das Portal zur Innenstadt neu geformt und eingefaßt. 

Flexibel und multifunktional

Flexibilität und Multifunktionalität stehen im Vordergrund für den Neubau: Sechs Multifunktions- und Seminarräume der neuen Halle mit mobilen Trennwänden werden eine Kapazität von 15 bis 1.500 Personen haben. Auf einer Ebene entstehen auf diese Weise vielfältige barrierefreie Nutzungsmöglichkeiten für ein breites Spektrum an Veranstaltungen.

Die Halle wird zwei Eingangsbereiche haben, einen als Zugang vom geplanten Parkhaus hinter der Halle aus, einen aus Richtung Rathaus. Das großzügig gestaltete Foyer wird Aufenthaltsbereiche, Gastronomie, Garderoben und Toiletten verbinden.

Der Neubau hat eine Grundfläche von 5.900 qm. Er verknüpft moderne Licht-, Ton-, Bühnen- und Tagungstechnik. Die Bühne hat eine Größe von 140 Quadratmetern. Veranstalter können die Gastronomie frei wählen, es werden Spülküche, Kühlräume und mobile Theken vorhanden sein. Das städtische Kulturamt bietet für die Nutzung der Halle und des Festplatzes erfahrene kompetente Service- und Dienstleistungen an.

Bauherr ist die Stadt Troisdorf, der Sonderausschuss Stadthalle des Stadtrats begleitet die Baumaßnahme. Die Projektleitung für den Neubau hat das städtische Gebäudemanagement. Die Projektsteuerung obliegt der Constrata Ingenieur GmbH Bielefeld, Architekt ist das Büro K+H Architekten und Generalplaner GmbH Stuttgart.

Veranstaltungen auch open air

Unmittelbar neben der Veranstaltungshalle entsteht auf einem überdimensionalen Regenrückhaltebecken des Abwasserbetriebs Troisdorf ein Festplatz mit überdachter Außenbühne für Open-Air-Veranstaltungen. Das Becken von 60 Metern Durchmesser und 9 Metern Tiefe hat ein Fassungsvermögen von 12.500 Kubikmetern Regenwasser. 60 Betonstützen und eine Decke aus 40 Zentimetern Stahlbeton bilden das Fundament des zukünftigen Festplatzes auf einer Fläche von 2.400 Quadratmetern.