Don-Bosco-Förderschule hat das Berufswahl-Siegel

Städtische Förderschule ist jetzt Ganztagsschule

In den letzten Jahren ist die Don-Bosco-Förderschule in Troisdorf-Sieglar gründlich saniert und aufgestockt worden.
Schulleiterin Silke Lamm und Schuldezernent Heinz Eschbach freuen sich über den gebundenen Ganztag an der Förderschule.

Für die Don-Bosco-Förderschule in Troisdorf-Sieglar mit ihren rund 90 Schülerinnen und Schülern ist ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen: Für sie ist der Gebundene Ganztag anerkannt worden. Sie ist damit eine der wenigen Ganztags-Förderschulen im Land NRW. „Wir werden jedes Schuljahr die Jahrgangsstufe 7 in den Gebundenen Ganztag führen. Jedes Schuljahr kommt also jeweils ein Jahrgang dazu, immer Jahrgang 7, so dass wir in vier Jahren die Jahrgänge 7 bis 10 komplett im Gebundenen Ganztag haben werden“ erklärte Schulleiterin Silke Lamm.

Die Jahrgänge 1 bis 6 werden weiterhin von der TROGATA (Troisdorfer Offener Ganztag) betreut. Der Gebundene Ganztag ist für die Schülerinnen und Schüler verpflichtend. Dies ist einer der Unterschiede zur TROGATA, bei der die Eltern die freie Wahl haben, die außerunterrichtliche Betreuungszeit zu "buchen". TROGATA ist für die Eltern mit Kosten verbunden und wird je nach Einkommen der Eltern errechnet; das Essensgeld kommt hinzu.

Ein weiterer Unterschied ist der Schwerpunkt Betreuung beim kostenpflichtigen Offenen und der Schwerpunkt Lernen beim für die Eltern kostenfreien Gebundenen Ganztag. Letzteres ist dadurch mit einer Erweiterung der Lehrerstellen verbunden. Wenn nach fünf Jahren alle Jahrgänge im Gebundenen Ganztag sein werden, entfällt die TROGATA.

Seit 2007 hat die Don-Bosco-Schule, unterstützt von Schuldezernent Heinz Eschbach und Schulamtsleiter Karl-Heinz Theus, Anträge gestellt, um Gebundene Ganztagsschule zu werden. „Auf diese Weise reagieren wir auf grundlegende gesellschaftliche und demografische Veränderungen und Erfordernisse“, erklärte Eschbach. Silke Lamm, seit vier Jahren Schulleiterin in Sieglar, ergänzt:

„Damit kann unsere Schule mit den anderen Troisdorfer Schulen gleichziehen. Unsere Schülerinnen und Schüler benötigen eine umfassende Förderung und es war an der Zeit, dass wir auch Nachmittagsschule werden“. Dafür habe sie die uneingeschränkte Unterstützung der elf Lehrerinnen und Lehrer und der Schulkonferenz erhalten.

Offener Ganztag seit 2007

Seit dem 1. September 2007 wurde für die Schülerinnen und Schüler der Don-Bosco-Schule, die die Primar- und Mittelstufe besuchen und nicht älter als 14 Jahre alt sind, der Offene Ganztag TROGATA eingerichtet. Die Schülerinnen und Schüler und konnten bis zum Abschluss der baulichen Maßnahmen im Mai 2009 Räume der Schule mitbenutzen - ein Gruppenraum, ein Klassenraum für die Hausaufgabenbetreuung, ein Klassenraum zum Essen, Lehrküche und Werkraum.

Räume und Ziele für Gebundenen Ganztag

Schülerinnen und Schüler, die von der Grundschule und Hauptschule zur Förderschule wechseln, weisen einen erhöhten Förderbedarf auf. Sie benötigen aufgrund von Lern-, Entwicklungs-, Sprach- oder Verhaltensstörungen eine möglichst ganztägige, intensive und individuelle Betreuung.

Um eine Benachteiligung der Förderschüler zu vermeiden, war die Umwandlung der Don-Bosco-Schule in eine Gebundene Ganztagsschule erforderlich. Die äußeren Rahmenbedingungen – sprich Räume – waren durch den in den Jahren 2008 bis 2010 durchgeführten Aus- und Umbau der Schule geschaffen worden.

Eine Ganztagsbeschulung der (Sekundarstufen-) Schüler, beginnend mit der Jahrgangsstufe 7, eröffnet gerade Kindern mit einem problematischen sozio-kulturellen Hintergrund die Möglichkeit,

  • der Aufarbeitung großer Defizite in allen Bereichen durch die längere Lernzeit (bis ca. 15.45 Uhr) inkl. der individuellen, sonderpädagogischen Förderung durch eine Sonderschullehrerin/einen Sonderschullehrer;
  • der sozialen Erziehung zum Abbau von Verhaltensauffälligkeiten;
  • der Persönlichkeitsstärkung durch gezielte Angebote in Neigungsfächern und geschlechterspezifische Förderung (z. B. Jungen-Förderung im Bereich des Lesenlernens);
  • der Anleitung zur sinnvollen Freizeitgestaltung;
  • mindestens eine warme und gesunde Mahlzeit am Tag  in der Schulmensa zu sich zu nehmen;
  • erheblich besser im Erwerb der deutschen Sprache unterstützt zu werden;
  • bei den Hausaufgaben betreut zu werden;
  • einen vorbereiteten Rahmen zu finden, in dem sie soziale Kontakte knüpfen und ihr Selbstwertgefühl stärken können.

„Daraus ergibt sich, dass eine Ganztagsbeschulung der  Sekundarstufenschülerinnen und -schüler sie darin unterstützt, durch vermehrte sonderpädagogische Förderung einen dem Hauptschulabschluss nach Klasse 9 gleichwertigen Abschluss anstreben zu können und außerdem noch intensiver auf das Berufsleben vorbereitet zu werden“, erläuterte die Schulleiterin.

Gezielte Berufsvorbereitung

Um mögliche Benachteiligungen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu reduzieren, bietet die Don–Bosco–Schule viele Unterstützungsangebote für die Berufswahlorientierung an. So hat die gezielte Berufsvorbereitung einen hohen Stellenwert und wird sowohl im Unterricht als auch durch spezielles Training, variable Praktika, Beratungsangebote und Betriebserkundungen kontinuierlich gefördert. Hierdurch wird angestrebt, den für die Schülerschaft erschwerten Übergang von der Schule zum Beruf zu erleichtern und zu optimieren. Durch die Ausweitung der Betreuungszeit im Gebundenen Ganztag kann insbesondere dem Bedürfnis jeder einzelnen Schülerin und jedes einzelnen Schülers besser entsprochen werden.

Schule mit Berufswahl-Siegel

Die Don-Bosco-Schule ist mit dem Berufswahl-Siegel der „Bundesarbeitsgemeinschaft SchuleWirtschaft“ mit Sitz in Berlin ausgezeichnet und zertifiziert worden. Das Zertifikat erhalten Schulen, die ihre Schülerinnen und Schüler in vorbildlicher Weise auf die Berufswahl und Arbeitswelt vorbereiten. Sie ist „Berufswahl- und ausbildungsfreundliche Schule“.