Sonderabfalldeponie Troisdorf-Spich:

Keine relevanten Grundwasserbelastungen

Im Bereich der Sonderabfalldeponie Spich gibt es keine relevanten Grundwasserbelastungen. Dies teilt das städtische Amt für Umwelt und Grünflächen mit.

Im vergangenen Jahr hatte sich der Rat der Stadt Troisdorf sowie eine Vielzahl engagierter Troisdorfer Bürgerinnen und Bürger sehr kritisch mit der Sonderabfalldeponie in Troisdorf-Spich beschäftigt. Anlass dafür war der Antrag der EVONIK Degussa Immobilien auf Erweiterung des Einzugsgebietes, Öffnung der Deponie für die Abfallannahme Dritter und Übertragung der Deponie auf die MineralPlus GmbH. Nach langwierigen und schwierigen Verhandlungen gelang es schließlich zu einer Vereinbarung zu kommen, die die Zustimmung aller Beteiligten fand und im Januar 2011 unterschrieben wurde.

Im Zuge dieser Verhandlungen wurde das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz (MKULNV) des Landes NRW beauftragt, die Grundwassersituation rund um die Sonderabfalldeponie zu ermitteln und zu bewerten. Die Ergebnisse des LANUV liegen nun vor. Das Ministerium informierte jetzt die Stadt Troisdorf und übersandte die eigene Stellungnahme zu den Untersuchungen.

Die Messergebnisse zeigen, dass es keine relevanten Grundwasserbelastungen im Umgebungsbereich der Sonderabfalldeponie Troisdorf und der angrenzenden Altablagerung (sog. „Filk I“) gibt. Aus den Messergebnissen selbst ergibt sich kein Handlungsbedarf.

Ausgetrocknete Messstellen sollen jedoch künftig durch eine Messnetzerweiterung ersetzt werden. Auch wird künftig die Grundwasserüberwachung der Sonderabfalldeponie und der Altablagerung Filk I aufeinander abgestimmt.  Insgesamt wird mit diesen Maßnahmen die Überwachungssituation verbessert.

Die Bezirksregierung als zuständige Überwachungsbehörde hat nun vom Ministerium den Auftrag bekommen, die Empfehlungen des LANUV umzusetzen.

Nachdem die Ergebnisse vorliegen, kann nun auch ein erster „Runder Tisch“ stattfinden. Das Treffen am „Runden Tisch“ ist eine Maßnahme, die - neben anderen - von allen Beteiligten festgelegt wurde. Daran nehmen neben den Behörden auch Vertreter aller Organisationen teil, die an der Entstehung der Vereinbarung beteiligt waren. Der Termin soll im September  2011 stattfinden.

Der Ende 2010 gefasste Kompromiss sieht vor, dass lediglich der 40.000 qm große fünfte Bauabschnitt noch verfüllt wird. Der sechste und der siebte Abschnitt mit insgesamt 98.000 qm werden nicht mehr genutzt. Sondermüllanlieferungen Dritter für die genehmigte Deponieklasse III sollen bundesweit für Fremdfirmen möglich sein.

Bisher waren dort nur Anlieferungen von Konzerntöchtern aus dem gesamten Bundesgebiet möglich. Ferner wurde mit dem Deponiebetreiber eine größtmögliche Transparenz vereinbart.

Es ist für die Zukunft vorgesehen und muss noch vertraglich geregelt werden, dass die Wasserwerte von der zuständigen Behörde geprüft und auf der Homepage der Stadt Troisdorf veröffentlicht werden. Bürgermeister Jablonski, der sich auch persönlich stark für den Kompromiss eingesetzt hatte, freute sich über das Ergebnis: „Das ist eine Lösung mit der alle Beteiligten leben können.“ Die 1986 für eine Laufzeit von 40 Jahren genehmigte Deponie war ursprünglich für 3,2 Millionen Kubikmeter Abfälle nutzbar.