Bürgerdialog zum Troisdorfer Einzelhandel:

Weniger Geschäfte, mehr Online-Handel

Erste Ergebnisse vorgestellt: v.l. Wolfgang Haensch, Matthias Hartmann und Gudula Böckenholt (CIMA) sowie Stefan Kriege, Ulrich Gödeke und Anja Klein (Stadtverwaltung).
Bürgerinnen und Bürger diskutierten in der Stadthalle über die Lage des Einzelhandels.
Viele weiße Flecken für Leerstände von Ladenflächen in der Innenstadt.

Mit einer Informationsveranstaltung in der Stadthalle startete der Bürgerdialog „Einzelhandel Troisdorf 2025“ zur Fortschreibung des kommunalen Einzelhandels- und Nahversorgungskonzepts. Die Stadt Troisdorf befasst sich seit Jahren mit der Förderung und Stärkung des Einzelhandels im Stadtgebiet. Grundlage für dessen gezielte Entwicklung und Steuerung bilden kommunale Einzelhandelskonzepte mit einer Festlegung der zu fördernden Zentren und mit den planungsrechtlichen Instrumenten.

Seit dem letzten Konzept aus dem Jahr 2010 haben sich die Rahmenbedingungen im Hinblick auf den Einzelhandel spürbar verändert: Online-Handel, Digitalisierungsprozesse, Service-Gedanke und neue Entwicklungen im stationären Handel führen zu einer sich kontinuierlich wandelnden Lage des Einzelhandels, auf die auch die Stadt reagieren muss. Die Zahl der Betriebe ist von 437 im Jahr 2010 um 25 % auf 340 gesunken. In den Online-Handel fließen mittlerweile 14 % der Kaufkraft ab, sogar 30 % bei Elektronik und Kleidung. Insgesamt gehen rund 100 Millionen Euro an Kaufkraft über Internet und den Einzelhandel in anderen Kommunen verloren.

Zum Start des Bürgerdialogs trugen Wolfgang Haensch, Gudula Böckenholt und Matthias Hartmann von der CIMA Beratungsgesellschaft Köln aktuelle Daten vor. Stefan Kriege, Leiter des Amtes für Stadtplanung und Bauordnung, moderierte den Abend zusammen mit seinen Mitarbeitern Ulrich Gödeke und Anja Klein aus dem Bereich Stadtplanung.

Verkaufsflächen wurden größer

In der Diskussion mit Bürgerinnen und Bürgern ging es um Stärken und Schwächen der Stadt und des Einzelhandels, auch mit Blick auf Planungsrecht und die städtebauliche Entwicklung. Die Verkaufsflächen des Einzelhandels in der Stadt sind seit 2010 um 11 % von 84.500 auf 91.900 qm gestiegen.

Nach den ersten Untersuchungen stellte sich heraus, dass es Ziel sein wird, in der 700 Meter langen Fußgängerzone der Innenstadt einen attraktiven Branchenmix herzustellen. Außerdem muss ein Profil für die „obere“ Kölner Straße entwickelt werden. Herausforderungen sind unter anderem die Verkaufsflächen im sogenannten „Forum“ und das zukünftige Geschäftsflächen-Management, um auch Leerstände zu überwinden.

Die gibt es allerdings auch in vielen anderen Städten vergleichbarer Größe. Ab sofort ist die Webseite www.einzelhandelskonzept-troisdorf.de für den Bürgerdialog erreichbar. Online kann man Meinungen zur Gesamtstadt, zur Innenstadt und zu den Stadtteilen äußern. Zudem wird das Verfahren zur Konzeptentwicklung erläutert.