Moselwein auf dem Erfolgsweg:

Troisdorfer Wein „Ärstling“ gewinnt Experten-Verkostung

Ein Prosit auf den Wein aus Troisdorf: Weinbauer Christian Lohmar (rechts) und Koch Guido Radermacher in dessen Restaurant Zur Scheune.

Der „Ärstling“, Moselwein des Troisdorfer Bauern Christian Lohmar, auf dem Erfolgsweg: Aus einer Blindverkostung in der Hochschule Geisenheim University im Sommer 2019 ging er als Sieger hervor. „Im Testfeld waren 15 Weine bis zu 40 Euro je Flasche“, berichtet Lohmar. Vor knapp drei Jahren hatte der Landwirt mit Hof in Troisdorf-Mitte einen Weinberg in Erden an der Mosel gekauft und im vergangenen Jahr den ersten Jahrgang seines Weiß- & Grauburgunders auf den Markt gebracht.

Inzwischen ist der Ärstling beliebter Bestandteil der Weinkarten von Feinschmecker-Restaurants wie dem Restaurant „Zur Scheune“ in Eschmar sowie dem Haus „Schneider Junior“ und dem Ristorante „Quattro Passi“ in Troisdorf-Mitte.

„Zur Scheune“-Küchenchef Guido Radermacher, der seine Ausbildung zum Koch in Schloss Auel absolvierte, lobt die Weinkreation des Troisdorfer Landwirts: „Meine anspruchsvollen Gäste waren positiv überrascht von der Qualität des Ärstlings.“ Der Koch bindet sie auch bei besonderen Aktionen seines Eschmarer Gourmet-Restaurants ein – zum Beispiel bei einem Hummer-Festival, das im Sommer stattfand.

Doch nicht nur mit maritimen Spezialitäten harmoniert dieser Wein nach Überzeugung des Gastronomen Radermacher. In der Adventszeit wird der Moselwein aus Troisdorf in der „Scheune“ in Kombination mit gepökelter Gänsekeule und Waldpilz-Kürbis-Curry gereicht. „Dieser Wein hat viel Körper und damit auch die Kraft, sich gegen das Curry zu behaupten“, so Radermacher. Dazu trägt die zarte Barrique-Note des Ärstlings bei, der drei Monate in Holzfässern reifte, so Christian Lohmar. „Der Ärstling passt auch hervorragend zu schwach gebratenem Hähnchen, und Steak“, ergänzt er. Selbst ordnet er seine Weinkreation bescheiden in die „gehobene Mittelklasse“ ein.

Ein neuer Ärstling-Jahrgang ist in Vorbereitung. „Der zweite Ärstling-Jahrgang wird rund 3000 Flaschen bringen. Eine größere Ausbeute im zweiten Jahrgang des edlen Tropfens aus Troisdorf hat der heiße Sommer verhindert. „Viele Trauben sind leider verbrannt. Glücklicherweise war der Lese-Monat September trocken“, berichtet Christian Lohmar. Burgundersorten werden früher gelesen als beispielsweise der Riesling, der im Oktober zur Kelterung kommt.

Der Ärstling stammt von einem Weinberg zwischen Bernkastel-Kurs und Traben-Trarbach an der Mosel, den Christian Lohmar im Herbst 2016 angepflanzt hat. Er lässt darauf von einem erfahrenen örtlichen Winzer Grau- und Weißburgunder ausbauen, „denn diese Sorten passen hervorragend zu meinem Troisdorfer Kartoffeln“. Die Idee, in den Weinbau einzusteigen, hatte Lohmar durch seine Zusammenarbeit mit dem Sommelier Thomas Sommer und dem Sterne-Koch Nils Henkel, Abnehmer seiner Kartoffeln aus Troisdorf, entwickelt.“

Die Begegnung mit dem Ärstling in gehobenen Restaurants wie der „Scheune“ führt auch zu wachsenden Nachkäufen in Lohmars Hofladen an der Frankfurter Straße. Am Stand des Restaurants Quattro Passi auf dem Abendmarkt fand der Wein aus Troisdorf auch sehr viele Anhänger.

Das Restaurant „Zur Scheune“ hat Guido Rademacher 1997 gemeinsam mit seiner Ehefrau eröffnet. Seine Küche ist geprägt von saisonalen und regionalen Produkten. Langjährig lässt er sich auch von Christian Lohmar mit Kartoffeln beliefern.