Ausstellung auf Burg Wissem:

200 Jahre Militär in der Wahner Heide

Vor dem Ersten Weltkrieg. Postkarte aus der Wahner Heide.
Geschützstellung in der Wahner Heide 1908.
Am Abend der Ausstellungseröffnung spielte das Luftwaffen-Musikkorps auf der Burgwiese.

Seit 1817 wird die Wahner Heide militärisch genutzt. Das hatte Auswirkungen auf Mensch und Natur. „Eine Beziehung im Wandel: 200 Jahre Schießplatz in der Wahner Heide und die Troisdorfer Bevölkerung“ heißt deshalb die Ausstellung, die vom 30. September bis 10. Dezember 2017 in der Remise der Burg Wissem zu sehen sein wird. Historische Fotos und Objekte werden gezeigt und erläutert und ein umfangreiches Begleitprogramm gehört dazu.

Rückblick und Ausstellung nahmen die Stadt Troisdorf und das Luftwaffentruppenkommando aus der Luftwaffenkaserne Köln/Wahn, die seit 60 Jahren besteht, zum Anlass zu einem musikalischen Festakt: einer Feierlichen Serenade open air auf der Wiese vor Burg Wissem, Burgallee. Vize-Landrätin Michaela Balansky, Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski und der Kommandierende General des Luftwaffentruppenkommandos, Generalleutnant Helmut Schütz, nahmen neben vielen Gästen daran teil.

Vielseitige Ausstellung

Mit der Ausstellung wird ein Bogen geschlagen von den Anfängen der militärischen Nutzung der Wahner Heide unter der Titel „Wie alles begann“, über die notwendigen Erweiterungen „Über das Ziel hinaus“, die „Schwierigen Zeiten“ mit Kriegen, Unterbringung von Kriegsgefangenen und kurzzeitiger ziviler Nutzung bis hin zur Nachkriegszeit mit „Besatzern, die zu Freunden wurden“ und dem Ausbau der zivilen Luftfahrt. Der letzte Bereich widmet sich unter der Überschrift „Vom Betreten verboten zum Naherholungsgebiet“ dem Verhältnis von militärischer Nutzung und Natur.

Rückblick und Ausstellung nahmen die Stadt Troisdorf und das Luftwaffentruppenkommando aus der Luftwaffenkaserne Köln/Wahn, die seit 60 Jahren besteht, zum Anlass zu einem musikalischen Festakt: einer Feierlichen Serenade. Open air und öffentlich spielte das Luftwaffenmusikkorps auf der Burgwiese vor Burg Wissem. Ein Ehrenzug mit Fackelträgern schritt voran. Veranstalter war die Bundeswehr. Vize-Landrätin Michaela Balansky, Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski und der Kommandierende General des Luftwaffentruppenkommandos, Generalleutnant Helmut Schütz, waren neben vielen Gästen anwesend. Gespielt wurden nicht nur Märsche und Nationalhymne, sondern auch das Lied "Du bess die Stadt", das man von den Bläck Fööss kennt. 

Die Ausstellung wird vom Wahner Heide Portal Burg Wissem in Kooperation mit dem MUSIT, Museum für Stadt- und Industriegeschichte Troisdorf, dem Heimat- und Geschichtsverein Troisdorf, der Militärgeschichtlichen Sammlung Wahn, dem Geschichtsverein Rösrath, der Bundeswehr und mit Unterstützung des Archivs der Stadt Troisdorf realisiert. Während der Ausstellungzeit finden folgende

Sonderveranstaltungen

statt: 

Öffentliche Führungen am 8.10., 12.11. und 10.12.2017, Eintritt frei 

03.10.2017, 11.00 Uhr, Spurensuche:
Rundfahrt zu den militärgeschichtlich interessanten Punkten in der Wahner Heide, Leitung Ernst Wolfgang Hartung,
Fahrt mit einem historischen Postbus, Kosten: 15 Euro pro Person 

Ein weiteres Element des Begleitprogramms der Ausstellung ist der Vortrag von Dr. Nils Franke über den "Platzbedarf: Die Wahner Heide im Focus der Interessen"
am Montag, 16. Oktober 2017, um 19 Uhr in der Remise der Burg Wissem, Burgallee, Troisdorf-Mitte.

Die Wahner Heide wurde in den letzten 200 Jahren in unterschiedlichster Form genutzt. Nicht nur das Militär, sondern auch die Landwirtschaft, die Forstwirtschaft, der Tourismus und der Naturschutz versuchten ihre Interessen umzusetzen. Je nach historischer Konstellation und eigener Macht waren sie mehr oder minder erfolgreich. Die Spuren ihres Wirkens sind heute noch in der Wahner Heide sichtbar. Oder ist die Wahner Heide sogar ihr Produkt?

Spurensuche in der Geschichte

Der Vortrag folgt der einen oder anderen Spur und lädt zur Diskussion ein. Privatdozent Dr. Nils M. Franke, Universität Leipzig, ist einer der wichtigsten Umwelthistoriker Deutschlands. Er leitet die sächsische Sektion des Bundesverbands Beruflicher Naturschutz e.V. Zum Vortrag ist der Eintritt frei. Um Anmeldung wird gebeten in der Tourist-Information unter Tel. 02241/900-456, sie ist dienstags bis freitags von 11 bis 17 Uhr, samstags, sonntags und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

9.11.2017, 19.00 Uhr, Wie war das eigentlich?
Erzählabend mit Zeitzeugen und Nachfahren, moderiert von Peter Haas, Eintritt frei. 

18.11.2017, 14.00 Uhr, „Hoffnungsthal“.
Vom Kriegsgefangenenlager zum Kinderdorf. Exkursion zum ehemaligen Kriegsgefangenenlager „Hoffnungsthal“,
Leitung Robert Wagner, Teilnahme kostenlos, es werden Fahrgemeinschaften ab Burg Wissem gebildet. 

26.11.2017, 11.00 Uhr: Matinee „Geschichte und Geschichte(n)“,
mit Erzählungen und Gereimtem rund um die Wahner Heide, mit Jörg Pape. Eintritt frei. 

Weitere Termine und Informationen: www.heideportal-burgwissem.de.

Fotos: Portal Wahner Heide auf Burg Wissem; Bundeswehr.