Aus Müll wurde Design

Design Workshop auf der Burg Wissem

Stolz auf das erste Design-Objekt

Am Anfang stand da eine Schüssel aus Glas auf dem Tisch. Eine Salatschüssel ist das - da waren sich die elf Teilnehmerinnen des Workshops „Design Entdecken“ auf der Burg Wissem am Samstag sicher. Allenfalls ein Lampenschirm könne es noch sein.

Designer und Workshop-Leiter Florian Kallus löste schließlich auf: die vermeintliche Salatschüssel war ursprünglich die Tür einer Waschmaschine.

Ein toller Einstieg in das spannende Thema Upcycling. Denn: Die Dinge sind eben nicht immer das, was sie zu sein scheinen. Manchmal lohnt sich auch ein zweiter Blick um zu erkennen, dass aus alten Dingen spannende neue Sachen entstehen können.

Nach einer kleinen Einführung in das Thema Design waren dann die angehenden Designerinnen an der Reihe: ausgestattet mit einer Lampenfassung und einer Glühbirne sollten sie einen Lampenschirm kreieren. Dafür standen ihnen neben alten PET-Flaschen, Saftkartons, Milchtüten oder anderen Wegwerfartikeln auch verschiedene Farben, Pinsel und Kleber zur Verfügung.

Aus Müll wurde Design – und mit viel Liebe zum Detail wurden die Kartons und Flaschen beklebt, bemalt oder zerschnitten und neu zusammengesetzt. Hierbei stand Florian Kallus, der mit einem Partner in Köln das erfolgreiche Design-Büro „kaschkasch“ betreibt und dessen eigene Leuchten und Möbel bereits mit einigen wichtigen Preisen ausgezeichnet wurden, den Teilnehmerinnen mit Rat und Tat zu Seite. 

Am Ende des Workshop-Tages erstrahlten dann die alten Materialien buchstäblich in neuem Licht: alle Mädchen steckten ihre Lampen in die Steckdose und präsentierten ihr erstes Design-Objekt, das sie selbstverständlich im Anschluss mit nach Hause nehmen durften und was nun hoffentlich das ein oder andere Kinderzimmer ziert.

Der Workshop, der im Rahmen des Kulturrucksack-Programms der Stadt Troisdorf und maßgeblich auch durch die Stiftung Deutsches Design Museum organisiert und finanziert wurde, konnte demnach auf spielerische Weise und ohne erhobenen Zeigefinger deutlich machen, dass durch die Weiterverwertung von Materialien nicht nur Ressourcen geschont, sondern zudem auch eine wichtige Botschaft gegen die Wegwerfgesellschaft transportiert wird.