25.000 Euro Fördermittel des LVR:

Neues Kartenmagazin im Stadtarchiv

Blick in das neue Magazin: v.r.n.l. Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski, Archivleiterin Antje Winter, LVR-Mitarbeiterin Claudia Kauertz, Rainer Land, Rhein-Sieg-Kreis, und Hauptamtsleiter Elmar Bregenhorn
Michael Müller, Geschäftsführer der Firma REGIS (Mitte), und das Montageteam der Firma Lindauer am Tag des Aufbaus.

Endlich sind sie installiert: Die neuen Planschränke für das Stadtarchiv Troisdorf. Zügig waren die fahrbare und platzsparende „Kompaktusanlage“ und das Regal im Kartenmagazin aufgebaut und komplett montiert worden. Dabei wurden vier ältere noch funktionstüchtige Planschränke mit ihren großen Schubladen wiederverwendet. Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski übergab jetzt den neuen Raum des Kartenmagazins seiner Bestimmung.

Aufwändige Planung

Vorausgegangen war ein nahezu einjähriger Planungsvorlauf bis zur Bekanntgabe der Förderung. Erste orientierende Angebote waren einzuholen, statische Fragen zu klären, Raum zu schaffen für die vorübergehende Unterbringung der Archivalien und vieles mehr. Die Planung und Abwicklung erfolgte mit vielen Partnern und Kollegen.

Marko Paul und Waldemar Ertel vom Zentralen Gebäudemanagement der Stadt standen der Archivleiterin Antje Winter stets hilfreich und tatkräftig zur Seite und lösten alle technischen Fragen. Das Hauptamt und die städtische Vergabestelle koordinierten die rechtliche Vergabe und Auftragserteilung.

Fachleute kooperierten

Wichtige Unterstützung erhielt Archivleiterin Winter nicht zuletzt von der Leiterin der Archivberatung im LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum Pulheim, Dr. Claudia Kauertz. Sie informierte über die Förderung und begleitete den Antragsprozess. Nach der Bekanntgabe und Zusage der Förderung durch den Landschaftsverband Rheinland in Höhe von 25.000 Euro Anfang dieses Jahres konnte die Ausschreibung, auch auf der Grundlage der Eigenmittel der Stadt, zügig erfolgen. Den Zuschlag erhielt die Grafschafter Firma REGIS GmbH, die jahrelange Erfahrung im Archivbereich besitzt.

Im Rahmen der Regionalen Kulturförderung stellt der LVR Fördermittel bereit, die vom Kulturdezernat (Dezernat 9) vergeben werden. Diese sog. GFG-Mittel werden dem LVR vom Land NRW gemäß § 19 des Gesetzes zur Regelung der Zuweisung des Landes Nordrhein-Westfalen an die Gemeinden (Gemeindefinanzierungsgesetz) jährlich als pauschale Zuweisung zur Verfügung gestellt.

Kulturelles Erbe bewahren

Einen Teil dieser Mittel verwendet der LVR auf politischen Beschluss hin für Pflichtaufgaben im Bereich der landschaftlichen Kulturpflege. Die GFG-Mittel, die vor allem zur finanziellen Unterstützung von Großprojekten verwendet werden, können jeweils nur von den Mitgliedskörperschaften und den Kulturdienststellen des LVR beantragt werden.

Sie stehen grundsätzlich allen Kultursparten im Rheinland zur Verfügung und können damit auch für archivische Projekte beantragt werden. Die Unterstützung dient dazu, die Vielfalt und Nachhaltigkeit des kulturellen Angebotes im Rheinland zu stärken und zu bewahren sowie weithin wahrnehmbar und erlebbar zu machen.

„Wir wollen in den Archiven keine Rumpelkammern, sondern Orte der Ordnung. Dazu sind Fachpersonal, passende Räume und die nötigen Ressourcen für eine dauerhafte und sachgerechte Lagerung wichtig“, erklärte Kauertz. Sie unterstützt für den LVR die Archive mit Rat und Tat und Fördermitteln. Diese wurden von Troisdorf über den Rhein-Sieg-Kreis beantragt.

Magazin für Karten, Pläne, Plakate

Aufnahme in die sonnengelben Schränke fanden die rund 1.000 Karten und Pläne aus dem 19. und 20. Jahrhundert sowie rund 800 Plakate, außerdem Schilder und Gemälde sowie sonstige plane Unterlagen des Archivs. „Diese großformatigen Unikate und für die Stadtgeschichte bedeutsame Überlieferung können nun sachgerecht und gemäß archivischen Standards gelagert und für die Zukunft gesichert werden“, erklärte Archivleiterin Winter.

Auch die Vereinsüberlieferung findet nun ausreichend Platz. „Mehrere Vereine haben bereits angekündigt, ihre für das kulturelle Leben der Stadt immens wichtige Überlieferung dem Stadtarchiv zu übereignen“, freute sich Elmar Bregenhorn, Leiter des städtischen Hauptamtes.

Der neu ausgestattete Magazinraum wurde nicht nur mit einer fahrbaren Regalanlage ausgestattet, sondern erhielt gleichzeitig im Rahmen des Umbaus einen neuen Anstrich, neuen Bodenbelag sowie eine nach den geltenden Normen ausgestattete Brand- und Sicherheitstür. Der nächste Schritt ist die Umverpackung der Großformate mit entsprechenden archivtauglichen säurefreien Kartonagen.