Verbraucherzentrale gibt Tipps:

Die Sonne in die Verlängerung schicken – mit Solarstrom und Batteriespeicher

Solaranlage auf dem Dach des neuen Parkhauses an der Stadthalle.

„Schick die Sonne in die Verlängerung!“

fordert die Verbraucherzentrale derzeit die Troisdorfer auf und zeigt auch, wie das Kunststück gelingt: Mit einer Solaranlage und einem Batteriespeicher können Hauseigentümer tagsüber Energie sammeln, um damit nach Feierabend Laptop, Fernseher, Küchenmaschine und Co. zu betreiben. Mit zeitversetztem Sonnenschein sozusagen, klimafreundlich und immer verfügbar. Im Rahmen ihrer Aktion erklärten Verbraucherzentrale, Stadtwerke und Stadt am Montag, welche Chancen die Speichertechnik bereithält und was zu beachten ist.

„Eigener Solarstrom macht unabhängig, und Batterien machen flexibel“, brachte es die Energieberaterin Katrin Wefers auf den Punkt. Statt 25 bis 30 Prozent des selbst erzeugten Stroms können Speicherbesitzer mehr als 60 Prozent direkt nutzen. Das senkt die Stromrechnung deutlich und lohnt sich mehr als die Einspeisung ins Netz. Unter www.verbraucherzentrale.nrw/sonne können Interessierte mit Eigenverbrauchs- und Unabhängigkeitsrechnern den Effekt verschiedener Anlagen für ihr Eigenheim abschätzen.

„Wer es sportlich angeht und Großverbraucher wie die Waschmaschine bei Sonnenschein anschaltet, kann auf mehr als 80 Prozent Eigenverbrauch kommen“, sagte Wefers. Dadurch wird natürlich auch ein größerer Teil des Energiebedarfs im Haushalt durch den eigenen Strom gedeckt. Wer jetzt in die Speichernutzung einsteigen möchte, findet ein großes Angebot vor, wie eine aktuelle Marktübersicht der Verbraucherzentrale NRW zeigt. Mehr als 30 Anbieter haben dafür ihre Daten zur Verfügung gestellt. „Darin bestätigt sich der Trend der insgesamt fallenden Preise, den wir seit einiger Zeit beobachten“, sagte Kundenberater Robert Psota von den Stadtwerken Troisdorf.

Zusammen mit einer Checkliste unter www.verbraucherzentrale.nrw/sonne bietet die Marktübersicht Hilfe beim Speicherkauf. „Batterien sind nützlich, aber technisch und rechtlich komplex, da sind ein paar wichtige Punkte zu beachten“, betonte Energieberaterin Wefers. So sollte zum Beispiel die Garantie für alle Teile des Speichers für mindestens zehn Jahre gelten. Nur dann gibt es auch den staatlichen Förderkredit, der noch bis Ende Juni mit dem besten Tilgungszuschuss zu haben ist. Der Stromverbrauch der Batterie selbst sowie Besonderheiten der Blei- und Lithium-Varianten sind ebenfalls zu bedenken. Nicht zuletzt ist die steuerliche Behandlung wichtig für die Wirtschaftlichkeit. Den positiven Effekt des flexiblen Solarstroms für das Klima hob Klimaschutzmanagerin Jana Hörmann hervor. „Wenn wir unsere geeigneten Flächen für Photovoltaik in Troisdorf voll ausschöpfen würden, könnten wir viel grünen Strom erzeugen und damit reichlich CO2 einsparen“, sagte sie. „Jeder Haushalt, der die Sonne in die Verlängerung schickt, geht deshalb beim Klimaschutz voran.“

Ob ein Eigenheim für Photovoltaik geeignet ist, klärt die 90-minütige „Beratung zu Solarstrom bei Ihnen zu Hause“ der Verbraucherzentrale NRW für 60 Euro. Termine gibt es unter 02241/1495321, unter 0180 1 11 5 999 (Festnetzpreis 3,9 ct/min, Mobilfunkpreis max. 42 ct/min) und unter www.verbraucherzentrale.nrw/energieberatung.