Sicherung des Siegdeiches in Sieglar:

Deichwege müssen geschützt werden!

Schutz des Siegdeichs: v.l. Steffen Schrader, Claus Chrispeels und Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski mit neuem Schild.

Ein halbes Jahr nach dem Abschluss der letzten Arbeiten im Rahmen der Sanierung des 5. Bauabschnitts des Siegdeiches haben sich Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski, der Verbandsvorsteher des Deichverbandes „Untere Sieg“, "Deichgraf" Claus Chrispeels, sowie Steffen Schrader, Geschäftsführer des Verbands, über die zuletzt durchgeführten Maßnahmen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes an der Sieg informiert.

In den Jahren 2014 und 2015 wurde der 5. und letzte Bauabschnitt in einem Teilbereich von ca. 1,2 Kilometern durch den Deichverband „Untere Sieg“ mit Förderung des Landes NRW saniert. Die Kosten beliefen sich auf 4,6 Millionen Euro, von denen das Land 2,74 Millionen Euro übernommen hat. Träger der Maßnahme ist der Deichverband „Untere Sieg“, koordiniert durch Geschäftsführer Schrader. Planung und Bauleitung hatte das Ingenieurbüro Johannes Schellberg aus Troisdorf-Spich übernommen. Die Ausführung der Arbeiten erfolgte durch die Firma Johann Bunte als Willich.

Der Deich wurde in dem Bereich durch Erhöhung und landseitige Verbreiterung verstärkt und dadurch wurde die Hochwassersicherheit verbessert. Zusätzlich wurden landseitige Deichverteidigungswege angelegt, um im Hochwasserfall den kritischen Bereich des Deichfußes auch mit schwereren Fahrzeugen anfahren zu können.

Über den Unterbau dieser Wege kann im Hochwasserfall Sickerwasser auf der Landseite austreten, so dass die Gefahr von Ausspülungen oder Böschungsrutschungen verringert wird. „Bei lang anheltendem Hochwasser droht der Deich durchlässig zu werden. Deshalb sind die Wege und die Sickerbereiche direkt hinter dem Deich so wichtig als Schutz über Überschwemmung“, betonte Bürgermeister Jablonski.

Befahren verboten!

Leider werden die Deichverteidigungswege zwischen Deich und Feldern trotz Verbotsschildern für Kraftfahrzeuge aller Art immer wieder durch landwirtschaftliche Fahrzeuge oder Autos von Ausflüglern befahren. Dabei werden teilweise auch Absperreinrichtungen entfernt, die ein Befahren verhindern sollen. Außerdem wird die aufwändig hergerichtete Oberfläche der Wege beschädigt.

Der Deichverband „Untere Sieg“ hat zusätzlich zu den vorhanden Verkehrszeichen die ersten Zusatzschilder angebracht, die eindeutig auf das Verbot des Befahrens ohne Genehmigung und die Verfolgung als Ordnungswidrigkeit hinweisen. Baumstämme sollen das Befahren zusätzlich verhindern.

Der Deichverband bittet alle Bürgerinnen und Bürger, das Befahrungsverbot zu beachten. Die Deichverteidigungswege übernehmen wichtige Funktionen für den Hochwasserschutz und gehören deshalb auch zur Deichschutzzone I gemäß Deichschutzverordnung für den Regierungsbezirk Köln.

Die Wege zwischen Deich und Feldern dürfen nur mit Zustimmung des Deichverbandes für Arbeiten am Deich und im Deichverteidigungsfall befahren werden. Verstöße gegen die Deichschutzverordnung können mit Geldbußen bis zu 50.000 Euro geahndet werden.

Boote auf dem Marktplatz

Das gefährdete Hochwassergebiet befindet sich geologisch in der sogenannten unteren Niederterrasse. Viele Troisdorfer kennen Fotos aus dem Jahr 1926, als „de Damm“ gebrochen und Sieglar überschwemmt war. Kähne fuhren auf dem Marktplatz. Danach wurde der Siegdeich saniert und erhöht.

Seit 1968 hat der Deichverband „Untere Sieg“ den Deichschutz übernommen. Der Deichverband achtet auch auf die Funktionsfähigkeit der Ableitung des Mühlengrabens an der Agger, der Schleuse in Troisdorf-Müllekoven und des Absperrwerks an der A 59. Auskunft gibt Steffen Schrader im Troisdorfer Rathaus unter Tel. 02241/900-708, Mail an: schraders@troisdorf.de.