Neubau einer Troisdorfer Schießsporthalle:

Sportschützen üben mit Druckluftwaffen

WSSG-Vorsitzender Peter Billen (links) erläuterte Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski die Baupläne.
Enge Zusammenarbeit: v.l. Peter Billen (WSSG) mit 1. Burdermeister Heinz Billig und Geschäftsführer Andreas Holmig der St. Sebastianus Schützenbruderschaft.
Das Fundament für die neue Schießsporthalle am Sebastianusweg ist schon fertig.

Die „Werkschießsportgruppe WSSG Dynamit Troisdorf“ erhält eine neue Schießsporthalle mit einer Fläche von 365 qm am Sebastianusweg in Troisdorf-Mitte. Zum Beginn der Bauarbeiten informierten sich Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski und Erster Beigeordneter Heinz Eschbach als zuständiger Sportdezernent vor Ort beim Architekten Peter Billen, Vorsitzender der WSSG.

Zu dem Termin kamen auch Heinz Billig, 1. Brudermeister der St. Sebastianus Schützenbruderschaft, und Andreas Holmig, deren Geschäftsführer. Das erste Schützenhaus am Sebastianusweg wurde schon 1924 errichtet. Zwischen der WSSG und der Schützenbruderschaft war ein Mietvertrag geschlossen worden, durch den ein Teil des Geländes den Sportskameraden zur Verfügung gestellt wurde.

Sportschützen seit 1959

Die WSSG Dynamit Troisdorf wurde 1959 gegründet. Auf dem bisherigen Schießstand in Troisdorf-Spich konnte ein Vielzahl von Disziplinen für Lang- und Kurzwaffen (Druckluft, Klein- und Großkaliber) sowie Armbrust geschossen werden. Viele Mitglieder nahmen erfolgreich an Wettbewerben auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene teil.

Nachdem die Stadt Troisdorf die Liegenschaften der Dynamit Nobel AG Troisdorf erworben hatte, wurden dort erfolgreich neue Unternehmen angesiedelt. Dieser Prozeß ist noch nicht abgeschlossen. Allerdings wurden auch die Flächen des Schießstands in die Neuplanungen einbezogen und er wurde geschlossen. Dort müssen jetzt Altlasten beseitigt werden.

„Der Wegfall der 100m-Schießbahn in Spich schmerzte natürlich, jetzt steht nur eine 50m-Schießbahn zur Verfügung. Außerdem sind die Luftdruckschießstände der Schützenbruderschaft für Landesliga-Wettkämpfe nicht regelkonform, daher müssen für Wettkämpfe in Bonn Stände angemietet werden“, erklärte WSSG-Vorsitzender Peter Billen.

Landschafts- und Tierschutz beachtet

Der Neubau einer 100m-Bahn wurde zwar angedacht, aber wegen der erheblichen Eingriffe in die Natur und der zu erwartenden Kosten verworfen. Die Stadt Troisdorf erklärte sich 2010 dazu bereit, den Neubau einer Halle für Druckluftwaffen auf dem Gelände der Schützenbruderschaft zu unterstützen. Im Jahr 2013 sagte der Sport-, Freizeit- und Partnerschaftsausschuss des Stadtrats die Übernahme der Baukosten zu.

Die WSSG hat daraufhin den Bauantrag ausgearbeitet, der die Belange des Landschafts- und Artenschutzes berücksichtigte. Nach intensiver Prüfung durch die Stadt Troisdorf wurde die Genehmigung erteilt. Die Rodungsarbeiten führten die Mitglieder der WSSG und der Schützenbruderschaft gemeinsam durch.

Auf einer Grundfläche von 23 x 15 Metern entsteht ein Gebäude in Massivbauweise: Bodenplatte Stahlbeton, Wände Mauerwerk, Dachkonstruktion Holz, für eine Schießhalle mit 11 Ständen (eine davon für Armbrust-Schießen) und vollelektronischer Treffer-Erfassung nebst vorgelagertem Clubraum und Nebenräumen. Die Stadt investiert 360.000 Euro in den Bau der Anlage. Die Halle soll bis Ende 2015 fertiggestellt sein.

Austragungsort für Sommerbiathlon

Ab 2016 können in der neuen Halle die Disziplinen Luftpistole, Luftgewehr und Armbrust ausgetragen werden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, sich im Sommerbiathlon zu messen. Damit wird in Troisdorf der erste Austragungsort im Rhein-Sieg-Kreis für diese immer populärer werdende anspruchsvolle Sportart entstehen. Sie umfasst Radfahren, Laufen und Schießen mit dem Gewehr.

„Alle Schützen aus dem Stadtgebiet und der Umgebung werden von dieser neuen Halle profitieren und zudem wird ein einzigartiges Angebot geschaffen, das sicherlich auch Jugendliche ansprechen wird“, prophezeit Billen.