Feier in der Johanneskirche Troisdorf:

10 Jahre "Hilfe für Menschen im Alter"

Talkrunde über das Älterwerden: v.l. Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski, Hermann Allroggen, Jutta Spoddig, Almut van Niekerk und Egbert Wienforth
Visionen für das Älterwerden vorgestellt: Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski (links) und Sozialdezernent Hermann Allroggen beim Talk in der Johanneskirche

Mit Comedy, Musik und Talk hat das Sozialpsychiatrische Zentrum der Diakonie das zehnjährige Bestehen seines Arbeitsbereiches Hilfe für Menschen im Alter gefeiert. In der Troisdorfer Johanneskirche kamen betroffene Senioren, ihre Angehörigen, Mitarbeitende und Kooperationspartner zu einem inklusiven Fest zusammen, um den runden Geburtstag gebührend zu würdigen.

Im Alter viel Spaß

„Im Alter so viel Spaß wie möglich“ war das Motto des Nachmittags. Das setzte Comedian Klaus Renzel mit Quatschgeschichten und szenischen Einlagen glänzend um, ebenso das Duo Horizont, das mit Geige und Akkordeon schwungvolle Musik zum Zuhören und Mitsingen bot.

Während einer Talkrunde schaffte es Moderatorin Jutta Spoddig, Leiterin des Bereichs Hilfe für Menschen im Alter, ihren Gesprächspartnern Persönliches zum Thema Alter zu entlocken. Auf die Frage, wie sie im Alter von 80 Jahren leben möchten, bekannte Pfarrerin Almut van Niekerk, Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werkes an Sieg und Rhein: „Ich bin eher der WG-Typ und möchte nicht allein leben. Falls es mit dem Fahrradfahren nicht mehr klappen sollte, kann ich mir auch vorstellen, mit dem E-Rolli durch die Gegend zu düsen“.

Bücher, Holz, Reisen

Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski freut sich auf Zeit zum Lesen und für die Familie. Seinem Lieblingswerkstoff Holz will sich Sozialdezernent Hermann Allroggen widmen und die Muße genießen. Egbert Wienforth, Facharzt für Psychiatrie, möchte viel reisen und auch noch arbeiten, aber wenig. Er kann sich nur schlecht vorstellen, in einem Pflegeheim zu leben: „Die Pflege im Minutentakt ist ein riesiges strukturelles Problem, das unbedingt angegangen werden muss“.

Zur Suche nach unkonventionellen Lösungen, bei der Schwierigkeit der Versorgung alter Menschen im ländlichen Bereich, ermutigte Sozialdezernent Allroggen: „Vielleicht bringt in den Randgemeinden irgendwann die Müllabfuhr auch die Medizinpäckchen mit.“

Den Engeln Dank

Pfarrerin van Niekerk und Diakonie-Geschäftsführer Jürgen Schweitzer dankten den vielen Ehrenamtlichen des Projektes. Diese haben betroffenen Seniorinnen und Senioren seit 2006 mehr als 17.000 Stunden Zeit geschenkt. Dabei gehören Singen, Vorlesen, Spielen und Spazierengehen zu den beliebtesten Gemeinschaftsaktivitäten. „Sie sind wie Engel für die älteren Menschen, die Stärkung und Begleitung brauchen", so van Niekerk.

Auskunft über das "Demenznetz Troisdorf" erhält man bei Jutta Spoddig im SPZ Troisdorf, Emil-Müller-Str. 6, Tel. 02241/2503133, Mail: spoddig@diakonie-sieg-rhein.de.