Jubiläum der Industriemeisterschule Troisdorf:

Die "Schmiede für Fachkräfte" feiert 50jähriges Bestehen

50 Jahre Industriemeisterschule: Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski gratulierte in der Sporthalle des Berufskollegs allen Beteiligten
Wechselseitiger Dank: IHK-Präsident Wolfgang Grießl und Bürgermeister Jablonski
Die Räume der IMS befinden sich im Georg-Kerschensteiner-Berufskolleg in Troisdorf-Sieglar

Vor einem halben Jahrhundert wurde die Industriemeisterschule Troisdorf (IMS) als Zweckverband der Stadt Troisdorf und der Industrie- und Handelskammer Bonn gegründet. Die IMS ist eine erfolgreiche und ständig modernisierte Bildungseinrichtung, die sowohl Arbeitnehmern als auch Arbeitgebern Vorteile bringt.

Das Jubiläum feierten Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski, IHK-Präsident Wolfgang Grießl, Jürgen Hindenberg, Vorsitzender der Verbandsversammlung, Verbandsvorsteher Erster Beigeordneter Heinz Eschbach und Schulleiter Herbert Kürten im Beisein zahlreicher Gäste aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Bildungseinrichtungen in der Sporthalle des Georg-Kerschensteiner-Berufskollegs.

Schon 1949 wurden bundesweit die ersten Lehrgänge für Industriemeister eingerichtet. In den 1950er und 1960er Jahren entwickelte sich Troisdorf zu einem wichtigen Industriestandort in unserer Region. „Es war daher folgerichtig, direkt vor Ort die berufliche Weiterbildung zu fördern und gemeinsam mit der Stadt Troisdorf die Industriemeisterschule ins Leben zu rufen. Heute ist die Industriemeisterschule die älteste Bildungs-Tochter der IHK Bonn/Rhein-Sieg“, erklärte IHK-Präsident Grießl zufrieden.

Für die Troisdorfer Unternehmen, darunter die damalige Dynamit Nobel mit ihren mehreren tausend Mitarbeitern, und ihre wachsende Produktion wurde die Aufstiegsfortbildung zum Geprüften Industriemeister Metall enorm wichtig.

Nachfrage aus großen und mittelständischen Betrieben

„Den großen Bedarf an Industriemeistern konnte die Schule schnell und vor Ort sowohl für Großunternehmen als auch für mittelständische Unternehmen decken. Das führte zu kurzen Anfahrtwegen für die Lehrgangsteilnehmer und praxisnahen Unterricht durch Lehrer, die hauptberuflich in der hiesigen Industrie beschäftigt waren“, unterstrich Bürgermeister Jablonski. Die Schule sei auch nach 50 Jahren ein wichtiges Element in der städtischen und regionalen Bildungslandschaft.

Die IMS befand sich zunächst in Räumen der Berufsschule Troisdorf, Am Hofweiher, und startete mit den Lehrgängen Fachrichtung Metall. Die Lehrer (heute 20 Referentinnen und Referenten) arbeiten nach wie vor nebenberuflich auf Honorarbasis. Erst 1991 zog die IMS in Räume des Berufskollegs des Rhein-Sieg-Kreises in Troisdorf-Sieglar.

IMS ist eine Erfolgsgeschichte

„Weil in unserer wirtschaftlich prosperierenden Region nach wie vor viele Fachkräfte gesucht werden, kann sich die Industriemeisterschule durch ein flexibles Angebot behaupten. Dazu gehören unterschiedliche Fachrichtungen wie Metall, Kunststoff/Kautschuk, Mechatronik, Chemie und Logistik. Die Geschichte der IMS Troisdorf ist nach wie vor eine Erfolgsgeschichte“, freute sich Bürgermeister Jablonski.

Schulen wie die IMS sind laut Bürgermeister Jablonski ein wichtiger Faktor bei neuen Firmenansiedlungen in unserer Stadt. Der Industriemeister sei zudem ein wichtiges Bindeglied zwischen dem technischen und dem kaufmännischen Bereich eines Unternehmens, meint IHK-Präsident Grießl:

„Gerade mittelständische Unternehmen können von ihrem Wissen profitieren. Denn sie haben nicht nur technischen Sachverstand, sondern erwerben in der IMS auch Qualifikationen wie Personalführung und Betriebliches Kostenwesen. Dieses Know-how ermöglicht den Industriemeistern, Basis und Geschäftsführung miteinander zu verbinden“.

Geburtsort des Industriemeisters Metall

Grießl wies darauf hin, dass Troisdorf bundesweit der Geburtsort des Industriemeisters Metall sei. Einzigartig sei auch die Erfolgsquote von 85 Prozent – im Vergleich zur bundesweiten Abbrecherquote von 46 Prozent. Außerdem seien im Vergleich zu anderen Industriemeisterschulen in Troisdorf die Teilnehmergebühren niedriger und die Lehrgangszeiten zum Teil kürzer.

„Die Industriemeisterschule Troisdorf hat sich mit fast 6.700 Absolventen zu einer erfolgreichen Schmiede für Fachkräfte entwickelt. Ich finde, es ist besonders erfreulich, dass der Abschluss des Industriemeisters mit der IHK-Prüfung heutzutage mit dem Abschluss des Bachelors gleichwertig ist. Damit bewegen Industriemeister und Hochschulabsolventen sich auf Augenhöhe“, lobte Grießl den Erfolg der IMS.

Flexibilität und Effektivität

Auch Schulleiter Kürten blickt mit Zuversicht in die Zukunft. Die IMS habe engagierte und kompetente Referentinnen und Referenten, die „mit Herzblut“ lehren, sei frühzeitig auf den Einsatz Neuer Medien umgestellt worden und fordere die Lehrgangsteilnehmer durch Teamarbeit und Präsentationen. Schulleiter Kürten, selbst Diplom-Ingenieur und früher bei Dynamit Nobel und HT Troplast tätig, unterstreicht, dass alle Dozenten hauptberuflich in der Industrie tätig und mithin immer auf dem neuesten Informationsstand ihrer Fächer seien. 

„Die Schule ist technisch gut gerüstet, arbeitet flexibel, kann kostengünstig und effektiv wirtschaften“, freute sich Kürten. Grundlage des Erfolgs sei die ausgezeichnete Vorbereitung auf die Lehrgänge mit ihren 1.100 Unterrichtsstunden und zahlreichen Klausuren sowie auf die anspruchsvolle bundeseinheitliche Abschlussprüfung. Rund 85 % der IMS-Absolventen hätten auch adäquate Meisterstellen erhalten.

Bürgermeister Jablonksi dankte allen Beteiligten in IMS und Zweckverband für die jahrzehntelange Kontinuität, vor allem Kürten für seine 46 Jahre lange Arbeit als Schulleiter. Über die einzelnen Lehrgänge mit den jeweiligen Voraussetzungen informiert ausführlich die Webseite www.ims-troisdorf.de. Auskunft erhält man im Sekretariat der IMS montags bis samstags von 8.30 bis 12.00 Uhr (außer donnerstags) unter Tel. 02241/40 94 93, Fax 02241/40 56 41, E-Mail: ims-troisdorf@t-online.de.