Gedenken an den Brandanschlag in Solingen:

Troisdorfer Integrationsrat war vertreten

Über Rassismus diskutiert: v.l. Alexander Häusler, FH Düsseldorf, Engin Sakal vom Landesintegrationsrat, Prof. Rita Süssmuth und Erkan Zorlu sowie Dr. Andreas Goldberg in Bonn zu Gast.

Zwanzig Jahre danach: Aus Anlass des Gedenkens an den Brandanschlag von Solingen am 29. Mai 1993 fand Ende Mai 2013 eine Veranstaltung gegen Rassismus in Bonn statt, zu der bundesweit eingeladen worden war. Als Vertreter des Integrationsrates der Stadt Troisdorf nahm daran dessen Mitglied Erkan Zorlu teil.

 

Die Welle rassistischer Gewalt Anfang der 90er Jahre war eingebettet in ein politisch aufgeheiztes Klima gegenüber Asylsuchenden und hier lebenden Migranten: Der Rassismus war in die Mitte der Gesellschaft vorgedrungen. Viele Umfragen verweisen auch aktuell auf ein gefährlich hohes rechtes und rassistisches Einstellungspotential in unserer Gesellschaft. Im Zeichen der Wirtschaftkrise drohen rassistische Anfeindungen von Migranten und Asylsuchenden erneut hoffähig zu werden.

Tenor der Bonner Veranstaltung: Rechtsextremer Populismus und Rassismus dürfen sich nicht in der Mitte der Gesellschaft einnisten oder gar salonfähig werden. Dazu müssen Toleranz, Respekt und gleichberechtigte Teilhabemöglichkeiten in unserer multikulturell verfassten Einwanderungsgesellschaft in den Blickpunkt der Auseinandersetzung gerückt werden.

„Es ist unerlässlich, dass nicht nur über Migranten, sondern gemeinsam mit ihnen geredet wird. Das machen wir in Troisdorf seit Jahrzehnten und das war auch das Anliegen der Diskussionen in Bonn“, unterstrich Zorlu, der auch Mitglied des Landesintegrationsrates NRW ist.

Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Verwaltung sowie den Medien setzten gemeinsam ein Zeichen gegen Rassismus. Teilnehmer waren unter anderem Bundestagspräsidentin a.D. Rita Süssmuth, NRW- Innenminister Ralf Jäger, der Botschafter der Türkei, Avni Karslioglu, Tayfun Keltek, Vorsitzender des Landesintegrationsrats, und Bonns OB Jürgen Nimptsch.