Erfolgreicher Abschluss des Troisdorfer Projekts:

Elf Troisdorfer Unternehmen für ÖKOPROFIT ausgezeichnet

Unter guten Sternen: die Teilnehmer des Projekts ÖKOPROFIT beim Abschluss 2012.

Was haben ein Dachdecker, das Rathaus, eine Werbeagentur oder ein Kunststoffverarbeiter gemeinsam? Alle beschäftigen sich seit einem Jahr intensiv mit dem Umweltschutz und sparen dabei bares Geld ein. Insgesamt elf Betriebe aus den unterschiedlichsten Branchen haben an dem Kooperationsprojekt ÖKOPROFIT teilgenommen, das 2009 erstmals in Troisdorf startete und nun zum zweiten Mal der ansässigen Wirtschaft angeboten wurde. 

Unter dem Motto „Umwelt- und Klimaschutz mit Gewinn“ wurden Maßnahmen im Bereich der Energieeinsparung, der Müllvermeidung, der Abwasserbehandlung oder dem verbesserten Umgang mit Rohstoffen umgesetzt. Entwickelt wurden diese durch intensive fachkundige Beratungen, aber auch gemeinschaftlich im Rahmen themenbezogener Seminare. Entscheidend ist immer die Beteiligung der Belegschaft, da die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter häufig die besten Ideen haben. 

Barbara Roos vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen und Troisdorfs Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski zeichneten kürzlich die engagierten Unternehmen mit der ÖKOPROFIT Urkunde aus.

Ganz unterschiedliche Teilnehmer

Die Teilnehmer konnten unterschiedlicher nicht sein. Drei produzierende Betriebe, ein Dachdeckerbetrieb, eine Bäckerei, ein Seniorenhaus, ein Freizeitbad, eine Kafferösterei, eine Verkehrsgesellschaft, eine Werbeagentur sowie das Rathaus der Stadt Troisdorf haben sich gemeinsam für das Ziel Kostensenkung durch Umweltschutz engagiert.

Im Troisdorfer Freizeitbad  Aggua  werden durch die Optimierung der Wasseraufbereitungsanlage durch belastungsunabhängige Umwälzleistungen jährlich 9450 Euro eingespart. Die Bäckerei und Konditorei Bröhl stellte alle Leuchtmittel auf LED und Energiesparlampen um. Somit konnte eine jährliche Einsparung von 2271 Euro verbucht werden.

Die Anschaffung einer effizienten Druckluftanlage mit Wärmerückgewinnung bringt bei der Firma C.u.W. Keller, Spezialist bei der Herstellung von Zahnrädern, eine jährliche Einsparung von 400 Euro und konnte bereits im vergangenen Jahr realisiert werden. Die  Werbeagentur camedien GmbH hat sich auf die Fahne geschrieben, künftig alle Druckerzeugnisse CO2-neutral zu gestalten und umzustellen.

Auch im Seniorenhaus Hermann-Josef-Lascheid in Troisdorf- Spich konnte immer unter dem Aspekt, dass die Pflege und das persönliche Wohlbefinden der Bewohner im Vordergrund stehen, alleine durch die Optimierung der Beleuchtungsanlage und den Austausch elektrischer Kleingeräte 5666 Euro gespart werden.

Überraschende Einsparungen

Durch die Sensibilisierung der Mitarbeiter von Bedachungen Schnüttgen zum Thema: Spritverbrauch, Reifenverschleiß und Energieverbrauch insgesamt werden zukünftig große Einsparungen erwartet. Grundlage dafür ist die Anschaffung neuer verbrauchsärmerer Fahrzeuge.

Beim Betriebshof der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft betrafen die größten Investitionen die Erneuerung der Hallentore sowie die Beleuchtung in der Werkstatt. In diesem Jahr nahm auch die Troisdorfer Stadtverwaltung mit dem Rathaus an dem Projekt teil und verbuchte insgesamt einen jährlichen Sparbetrag in Höhe von 17.700 Euro, in erster Linie durch die Veränderung der Leuchtmittel.

Das Bündel kleinerer Maßnahmen hat auch seine Wirkung wie bei dem Kaffeeröster Schmitz-Mertens & Co. KG. Das Anbringen eines Thermostopps für ein Untertischgerät ist hier genauso wichtig wie die Beseitigung von Leckagen in der Druckluft. Hier können jährlich 280 Euro gespart werden. Der Kunststoffverarbeiter Sonoco Plastics spart allein durch die Energieoptimierung einer Spritzgussmaschine 13.000 Euro jährlich. Aber auch die Begrenzung des Wasserdurchlaufs an den Handwaschbecken bringt ein Plus von 536 Euro.

Der Schaumhersteller TROCELLEN spart 48.000 Euro jährlich durch den Einsatz einer Matrix-Mühle bei der Extrusion. Insgesamt kann durch die Teilnahme an ÖKOPROFIT bei TROCELLEN ein jährlicher Betrag von insgesamt 81.130 Euro gespart werden.

Einfaches Verfahren

Die Betriebe sparen insgesamt somit rund 247.000 Euro Jahr für Jahr. Darüber hinaus entlasten sie die Umwelt, indem sie insgesamt 1.436.000 kWh Energie, über 12.500 m³ Wasser und 41t Abfall sparen bzw. vermeiden. Insgesamt werden 655t des Ozonkillers CO2 ermittelt und ein kleiner Beitrag zum Klimaschutz erzielt.

Der Ablauf von Ökoprofit ist bewusst einfach gehalten. Die mitwirkenden Betriebe bekommen professionelle Beraterinnen und Berater an die Seite gestellt, die gemeinsam mit den zuständigen Firmenmitarbeiterinnen und -mitarbeitern nach Einsparmöglichkeiten suchen. Nach und nach werden dann die vereinbarten Maßnahmen umgesetzt.

Das Projekt  wurde von den Beratern der B.A.U.M. Consult GmbH aus Hamm durchgeführt. Unterstützt wurden sie von consulting-Dr. Saumweber & Partner sowie einem breit aufgestellten Arbeitkreis bestehend aus den Vertretern der Stadtverwaltung, der Troisdorfer Wirtschafts- und Stadtmarkeitng GmbH (TROWISTA), den Stadtwerken Troisdorf, den Abwasserbetrieben der Stadt, dem Unternehmerclub pro Troisdorf e.V. sowie der Landesinitiative Effizienz-Agentur NRW. Die Durchführung des Projekts ÖKOPROFIT wird seit 2000 vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MKULNV) gefördert.

1.300 Betriebe landesweit

Insgesamt haben seitdem in NRW über 1.300 Betriebe an dem kostensenkenden sowie imageträchtigen Projekt teilgenommen. Die umfangreiche Broschüre mit vielen weiteren Informationen zu ÖKOPROFIT in Troisdorf kann kostenlos bei der TROWISTA angefordert werden. Auch interessierte Unternehmen für einen nächsten Durchlauf melden sich bei den Troisdorfer Wirtschaftsförderern an. Ansprechpartner für ÖKOPROFIT Troisdorf ist die TROWISTA mit Wirtschaftsförderer Jürgen Sturm, Tel. 02241/80 65 66, Mail: Sturmj@trowista.de, und Mitarbeiterin Claudia Pincers, Tel. 02241/99 55 771, Mail: Pincersc@trowista.de.