Troisdorfer Straßentheater mit neuen Ideen:

VIA THEATRO macht Straßen und Plätze zur Bühne

Gewagte Akrobatik, chinesisch anmutend, von Kul Gong.
Ratten in Troisdorf? aber nur mit Musik.
Große Überraschung: eine Baustelle auf Burg Wissem mit der Gefahr der Agoraphobie.

Straßentheater in Troisdorf, das hat Tradition seit 1985. In diesem Jahr bekommt das bisherige Troisdorfer Festival „Sommer in der City“ einen neuen Namen, „VIA THEATRO“ an der Burg Wissem. Auch in diesem Jahr wird ein mitreißendes Programm geboten, darunter zwei Großproduktionen, die 2012 Europapremiere feierten: „Ovids Traum“ vom Theater Anu und „Agora Phobia“ vom Theater Gajes.

Genießen Sie überraschende Augenblicke mit übergroßen Figuren, kletternden Akteuren, zeitlosen Geschichten und artistischen Einlagen. Erleben Sie tolle Inszenierungen auf der VIA THEATRO: Überraschend. Kostenfrei. Draußen. Start ist

am Freitag, 17. August 2012, um 21.00 Uhr an Burg Wissem, Burgallee, Troisdorf-Mitte,

mit „Ovids Traum: Im Garten der Wandlungen“ des Theaters Anu. Ovid verwandelt in seinem Geschichtenzyklus „Metamorphosen“ Menschen zu Bäumen, Steinen, Vögeln und Blumen. Theater Anu nähert sich in seiner neuen Parkinszenierung „Ovids Traum“ den Geschichten des römischen Dichters auf poetisch sinnliche Weise und erschafft einen Garten der Wandlungen.

Die Besucher finden die zurückgebliebenen Hüllen der Verwandelten: Schuhe, aus denen Flammen züngeln; Gewänder, die zu Lampen umgestaltet wurden. Das Gewebe der Kleider löst sich auf, wird zu neuem Faden gesponnen, eingeflochten von Baum zu Baum, verwoben in riesige Kokons. Gärtner hüten diesen magischen Ort, begleiten die Metamorphosen und erzählen ihre Geschichten.

Der Dichter Ovid strebte mit seinem Geschichtenwerk nach Unsterblichkeit und schenkte sie seinen tragischen Helden durch die Verwandlung in ein nichtmenschliches Leben. „Ovids Traum“ versucht dem Geheimnis dieser Idee auf die Spur zu kommen. Toncollagen und Klanginstallationen, Projektion, Schattentheater und Feuer verbunden mit Schauspiel, Tanz und einer Rauminstallation aus Licht und Gespinst erzählen auf ungewöhnliche Weise ausgewählte Geschichten und Motive der Ovidschen Metamorphosen.

Am Samstag, 18. August 2012, um 18.00 Uhr an der Burg Wissem, Burgallee,

kann man sich auf den neuesten China-Import freuen: Kul Gong, der Mann der aufgehenden Sonne, mit seiner Kugelbalance. Der sympathische Meister zeigt ein misslingendes Kunststück: die Hochstapelung der frechen und liebenswerten Riesenkugeln. Da kann einiges haarscharf daneben gehen! Poetisch, lebendig und überraschend witzig.

Die Ratten kommen

Eine abgefahrene Rattengang erobert die Welt jenseits der Kanalisation. Als knallige Nagercombo spielt sie Musik von rattig bis scharf. Ihre lausige Kinderstube lässt sich jedoch nicht immer verleugnen.

Grotest Maru: TimeBank

Ist Zeit Geld? In unserer Zeit, in der wir leidenschaftlich leisten, in der sich menschliche und monetäre Beziehungen untrennbar mischen, die Finanzmärkte kollabieren und sich Zivilisation in Krankheiten wie Burn-out und Depression buchstabiert – da erahnen wir ihn: den Unbekannten Bürokraten, die Graue Effizienz. Wer sind sie nur, die im Hintergrund die Fäden ziehen?

Die Damen und Herren von der TimeBank sind mitten unter uns, unbemerkt im Publikum, erscheinen sie wie aus dem Nichts, mischen sich dazwischen, schauen uns in die Augen und fragen nach unserer Lebenszeit: TimeBank bewegt sich als choreographisches Spiel mobil im Publikum. Die Charaktere treten in horizontale Interaktion mit den Passanten und untersuchen ihre Beziehungen zur Zeit.

Theater Gajes: Agora Phobia 

Ein Presslufthammer morgens um sieben. Auf einmal ist die Welt nicht mehr in Ordnung für die Bewohner eines idyllischen Freiraumes mitten in der Stadt. Ein eitler Architekt hat die Stadtverwaltung mit einem verlockenden Plan zum Bau eines neuen pulsierenden Herzstücks verführt. Mit Baggern, geplatzten Wasserleitungen, fliegenden Steinen, sich selbst überschätzenden Politikern, visionären Architekten, akrobatischen Handwerkern und betroffenen Anwohnern, die nicht nur zuschauen.

In Agora Phobia (Platzangst) führt Theater Gajes das Publikum mitten hinein in die Baugrube. Mit optischen Tricks, fahrenden Großobjekten, agilen Darstellern, Live-Musikern und futuristisch anmutenden, szenischen Überraschungen wächst nicht nur eine Baustelle, sondern ein turbulentes Abenteuer, spannend von der ersten bis zur letzten Minute.

Förderverein VIA THEATRO

Das Kulturamt der Stadt Troisdorf beabsichtigt die Gründung des Fördervereins „VIA THEATRO Troisdorf“. Damit können kulturinteressierte Bürgerinnen und Bürger neue Möglichkeiten für die Ausgestaltung des Straßentheater-Festivals schaffen. Wer Mitglied werden möchte, wendet sich an das Kulturamt im Troisdorfer Rathaus unter Tel. 02241/900-451, E-Mail an: kulturamt@troisdorf.de. VIA THEATRO wird unterstützt vom Kultursekretariat NRW Gütersloh.