Qualitätssiegel der Deutschen Krebs-Gesellschaft:

St. Josef-Hospital ist neues Prostatazentrum

Das Ärzte- und Pflegeteam des Prostatazentrums am St. Josef-Hospital freut sich über das Zertifikat.

Die Abteilung Urologie des St. Josef-Hospitals in Troisdorf ist von der Deutschen Krebsgesellschaft als Prostatazentrum zertifiziert worden. Sie hat damit das europaweit höchste Qualitätssiegel erhalten, das ein Krebszentrum erreichen kann. Bundesweit wurden bisher 60 Prostatazentren zertifiziert; das in Troisdorf ist das einzige in der Region Bonn/Rhein-Sieg. Seine zentrale Aufgabe ist, Patienten mit einem Prostatakarzinom ganzheitlich und interdisziplinär zu behandeln und sie optimal zu versorgen. Die Patienten finden Diagnostik und Therapie unter einem Dach, lange Wege zu unterschiedlichen Spezialisten werden ihnen erspart.

„Im Prostatazentrum arbeiten Urologen, Strahlentherapeuten, Onkologen, Pathologen und Radiologen eng zusammen“, sagt Prof. Dr. Gerd Lümmen, Chefarzt der Abteilung für Urologie und Leiter des Prostatazentrums. „Der Patient mit einem Prostatakarzinom findet bei uns eine zentrale Anlaufstelle, in der er zunächst von einem Urologen und einem Strahlentherapeuten beraten wird. Gemeinsam besprechen alle Spezialisten in einer interdisziplinären Tumorkonferenz die bestmögliche Therapieform. Das kann zum Beispiel eine Operation oder eine Strahlentherapie sein.“ Alle Schritte werden dokumentiert und sind für den Patienten transparent.

Nach der Therapie trifft sich das Expertengremium erneut, um über die Nachsorge oder eine weitergehende Behandlung zu beraten. Auch der psychoonkologische Dienst unterstützt Patienten und Angehörige dabei, die Krankheit zu bewältigen. Jährlich kommen etwa 400 Männer mit einem Prostatakarzinom ins Troisdorfer St. Josef-Hospital.

Der Startschuss für die Zertifizierung fiel im Herbst 2009. Das Team um Professor Lümmen begann, die Strukturen innerhalb des Hauses nach den strengen Auflagen der Deutschen Krebsgesellschaft auszurichten. Zwei Fachprüfer des unabhängigen Instituts OnkoZert, das im Auftrag der Deutschen Krebsgesellschaft die Zertifizierungskriterien überprüft, kamen zu Beginn dieses Jahres nach Troisdorf. Sie begutachteten nicht nur Operationssäle und Stationen, sondern interviewten auch Ärzte und Pflegepersonal. Die Fachprüfer stimmten der Zertifizierung zu, die Urkunde ist vor wenigen Tagen im Hospital eingetroffen.

„Ein großer Vorteil ist, dass wir unsere Patienten in strenger Anlehnung an die  interdisziplinäre S3-Leitlinie zur Behandlung des Prostatakarzinoms der Deutschen Gesellschaft für Urologie behandeln und daher immer auf dem aktuellen wissenschaftlichen Stand sind“, erläutert Professor Lümmen. So sei es gelungen, Nebenwirkungen wie Inkontinenz und Impotenz deutlich zu senken. „Bei den Operationen arbeiten wir inzwischen beispielsweise mit einer starken Lupenbrille, so dass wir viel minutiöser und damit nervenschonender operieren können.“

Etwa 40.000 Männer erkranken jährlich in Deutschland an Prostatakrebs, der mittlerweile häufigsten Krebsart beim Mann. Die Ärzte im Prostatazentrum des St. Josef-Hospitals in Troisdorf können diesen Krebs zunehmend besser und und mit weniger Nebenwirkungen behandeln.

Das St. Josef-Hospital in Troisdorf-Mitte verfügt über 310 Betten. Mit seinen Fachabteilungen Anästhesie, Chirurgie, Geburtshilfe, Gynäkologie, Innere Medizin, Orthopädie, Radiologie und Urologie bietet es eine breite und umfangreiche Grundversorgung. Ein wichtiger Schwerpunkt liegt in der Versorgung onkologischer Patienten, die in speziellen Kompetenzzentren zu Brust-, Darm- und Prostatakrebs behandelt werden. Träger des Hospitals ist die Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH (GFO), die mehr als 30 karitative Einrichtungen betreibt. Christliche Werte wie Nächstenliebe und die Würde jedes einzelnen Menschen sind von zentraler Bedeutung. Mehr Informationen findet man unter www.josef-hospital.de.