Bedarfsanalyse zur Integrationsarbeit:

Mit Migrantinnen und Migranten reden, nicht über sie!

Bericht zur Integration in Troisdorf: Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski (sitzend) sowie vom Diakonischen Werk v.l. Kirsten Steinhoff, Jürgen Schweitzer, Lena Nising und Ulrike Rommel.

Mitarbeiterinnen der Integrationsagentur des Diakonischen Werks des Evangelischen Kirchenkreises An Sieg und Rhein haben eine detaillierte Bedarfsanalyse für die zukünftige Integrationsarbeit in Troisdorf erarbeitet. Die Stadt Troisdorf hat das Projekt tatkräftig unterstützt. Die Analyse zahlreicher Daten aus geschichtlicher Entwicklung, Interviews und Statistiken mündet in profunde Handlungsempfehlungen.

Fazit: Troisdorf hat bereits grundlegende, vorbildliche und erfolgreiche Integrationsarbeit geleistet, die als Basis für weitere Schritte dienen kann. Troisdorfs ausländische Einwohner sind in festen Strukturen und zahlreichen Vereinen gut organisiert.

„Die Integrationsarbeit liegt mir sehr am Herzen. Die Stadt wird in diesem Bereich noch größere Anstrengungen unternehmen, denn in Troisdorf leben knapp 9.000 Migrantinnen und Migranten. Allein vom Begriff her ist es gut, dass der Ausländerbeirat jetzt durch einen gewählten Integrationsrat ersetzt worden ist. Wir wollen mit den Migranten und ihren Vereinen zu reden, nicht über sie. Wir wollen den Dialog fördern und mit ihnen zusammen gemeinsame Angebote entwickeln“, kündigte Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski bei der Präsentation der 35seitigen Analyse an.

Das Erbe bewahren

„Troisdorf hatte Anfang der 70er Jahre bundesweit das erste Ausländerparlament und war in unserer Region immer Vorreiter, wenn es um Ausländerarbeit und Integration ging. Das ist ein überaus kostbares Erbe, das bewahrt und gepflegt werden muss“, betonte Jürgen Schweitzer, Geschäftsführer des Diakonischen Werks.

Pädagogin Lena Nising und Ethnologin Ulrike Rommel, Mitarbeiterinnen der Diakonie, erstellten die Bedarfsanalyse in drei Monaten. Der Akzent lag auf der Untersuchung der Lage, Bedürfnisse und Wünsche sowohl von Jugendlichen als auch von Senioren, differenziert nach Migrationsgeschichte, Wohnquartieren und Stadtteilen. Darüber hinaus werden auch für Niederkassel und Hennef abgestufte Bedarfsanalysen erarbeitet. Auf deren Grundlagen wird, wie in Troisdorf, ein Jahr lang die Umsetzung vorangetrieben.

Handlungsempfehlungen

Erste allgemeine Handlungsempfehlungen gaben die Projektmitarbeiterinnen für  die Bereiche Bildung und Elternarbeit, Freizeitangebote für Jugendliche, Arbeit mit älteren Migranten in Begegnungsstätten, Generationen übergreifende Projekte und die kontinuierliche Einbindung der „Migrantenselbstorganisationen“.

Das ambitionierte Projekt der Diakonie wird vom Europäischen Integrationsfonds gefördert. Das Motto ist Programm: „Interkulturelle Dialoge – regional vernetzen – lokal gestalten“. Integrationsarbeit soll auf kommunaler Ebene venetzt, die Möglichkeiten von mehr Teilhabe und Beteiligung sollen entdeckt und gefördert werden.

Ferner soll die kulturelle Vielfalt anerkannt werden, das Zusammenleben von Deutschen und Ausländern soll aktiv gestaltet werden. Mehr Informationen erhält man bei der Integrationsagentur des Diakonischen Werks, Kölner Str. 101 in Troisdorf, Tel. 02241/2520225 oder -226, im Netz auf der Seite der Diakonie www.ekasur.de.