Neuer ehrenamtlicher Behinderten-Beauftragter:

Joachim Haas kümmert sich um Belange von Troisdorfern mit Behinderung

Im Gespräch über die Arbeit des Behinderten-Beauftragten: v.l. Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski, Sozialamtsleiter Rolf Bertsche, Joachim Haas und Sozialdezernent Wolfgang Fuchs.

Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski und Beigeordneter Wolfgang Fuchs gratulierten Joachim Haas (49) herzlich zu dessen Ernennung zu einem der beiden ehrenamtlich tätigen Behinderten-Beauftragten der Stadt Troisdorf. Der Stadtrat hatte sich für ihn, nach einem entsprechenden Votum des Sozialausschusses, einstimmig entschieden. Haas kennt das Leben mit einer Behinderung: Er ist seit seinem 18. Lebensjahr krebskrank und schwerbehindert.

Sein Vorgänger im Ehrenamt, Peter Seiler, war im Mai 2008 plötzlich verstorben. Neben Haas ist Melanie Alice Becker die zweite Troisdorfer Behinderten-Beauftragte. Haas war Postbeamter in Süddeutschland, wechselte in den 90er Jahren aber Wohnort und Beruf. Seitdem lebt er in Troisdorf und ist Altenpfleger beim Diakonischen Werk  in Köln.

„Die Bedürfnisse der Menschen mit Behinderung sind ganz unterschiedlich, je nach Lebensumfeld und Behinderung. Aber die Gespräche mit ihnen sind unerlässlich. Es ist für sie wichtig, dass ihnen jemand zuhört, der sie unterstützt und Lösungen für die jeweiligen Probleme anbietet“, erklärt Haas zu seinem zukünftigen ehrenamtlichen Tätigkeitsbereich. Er will Ansprechpartner für Behinderte und Impulsgeber für eine behindertengerechte Stadt sein.

Viele Ratsuchende kommen zu den Behinderten-Beauftragten, wenn es um Probleme am Arbeitsplatz, beim Umbau der Wohnung oder um wirtschaftliche Hilfen geht. „Wir freuen uns, dass Herr Haas diese Aufgabe übernimmt. Es ist allemal besser, einen Außenstehenden und zugleich Betroffenen mit dieser Aufgabe zu betrauen als einen Mitarbeiter aus der Verwaltung“, ist sich Bürgermeister Jablonski sicher.

Gleichwohl habe die Stadtverwaltung eine Quote von 8 % behinderter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Das ist beachtlich und vorbildlich für Verwaltungen. Eigentlich müsste jeder Mitarbeiter der Verwaltung Behinderten-Beauftragter sein und mit wachen Augen prüfen, wo man sich für behindertengerechte Lösungen in der Stadt einsetzen muss“, unterstreicht der zuständige Sozialdezernent, Beigeordneter Wolfgang Fuchs.

Keine Benachteiligung für Behinderte

Die Verankerung des Grundsatzes in der Verfassung (Grundgesetz Art. 3 Abs. 3), dass “niemand wegen seiner Behinderung benachteiligt werden darf“, ist ein Auftrag an Staat und Gesellschaft, vorhandene Benachteiligungen abzubauen. Dieses Benachteiligungsverbot ist durch Behinderten-Gleichstellungsgesetze auf Bundes -und Landesebene konkretisiert worden.

Auch auf kommunaler Ebene gilt es, die Wahrung der Belange von Menschen mit Behinderungen sicherzustellen. Dazu hatte der Stadtrat im Jahr 2005 beschlossen, zwei ehrenamtliche Behindertenbeauftragte für Troisdorf zu bestellen und deren Aufgaben und Befugnisse durch Satzung festzulegen:

  • Sie sind Ansprechpartner für die Belange behinderter Menschen in Troisdorf;
  • sie sollen helfen, die Gleichbehandlung von Menschen mit und ohne Behinderung durchzusetzen;
  • sie sollen Maßnahmen anregen, die darauf gerichtet sind, Benachteiligungen von Menschen mit Behinderung abzubauen oder deren Entstehung entgegen zu wirken;
  • sie beraten und unterstützen die Stadtverwaltung bei Umsetzung der Aufgaben, die  sich aus den Behinderten-Gleichstellungsgesetzen und daraus resultierenden weiteren Gesetzesänderungen ergeben;
  • sie geben Stellungnahmen zur behindertengerechten Gestaltung von Maßnahmen im Stadtgebiet ab, zu Planverfahren und öffentlichen Bauvorhaben.

Die Sprechstunden der Behindertenbeauftragten finden im Servicebüro Zimmer E 25 im Erdgeschoß des Troisdorfer Rathauses Kölner Str. 176 statt, in dem man auch die Rentenberatung, Angebote der Freiwilligen-Agentur und Integrationsbeauftagte während deren Sprechzeiten findet.

Der Behinderten-Beauftragte Joachim Haas ist dort jeden zweiten Montag (in den Kalenderwochen mit ungerader Zahl), zwischen 17.30 und 18.30 Uhr zu erreichen, nächster Termin ist demnach 2. August 2010. Während der Sprechzeiten ist er auch unter Tel. 02241/900-521 zu sprechen. Das Service-Büro Zimmer E 25 im Erdgeschoß des Rathauses ist mit Rollstuhl gut zu erreichen.