Troisdorf gehört zur Hochwasser-Notgemeinschaft:

Verschiedene Aspekte des Hochwasserschutzes wurden erörtert

Die Mitglieder der Hochwasser-Notgemeinschaft trafen sich im Trockenen in Rees.

Nach den folgenschweren Hochwasser-Ereignissen 1993 und 1995 kam es 1996 auf Initiative der Hochwasserschutzzentrale Köln zur Gründung der Hochwasser-Notgemeinschaft HWNG Rhein e. V. mit mehr als 70 vom Hochwasser betroffenen Kommunen und Bürgerinitiativen, darunter seit Anfang an auch die Stadt Troisdorf. Die HWNG vertritt heute fast eine Million Hochwasser-Betroffene vom nördlichen Oberrhein bis zur niederländischen Grenze. 

Vor kurzem trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der Städte und Initiativen, um unterschiedliche Aspekte des Hochwasserschutzes zu erörtern. Eine umfassende und weitergehende Vorsorge, die in sogenannten Risikomanagementplänen gemeinsam mit den Kommunen zusammengestellt werden sollen, fordern EU und deutsches Recht. Dabei wird deutlich, dass sich Hochwasserschutz künftig nicht auf technische Maßnahmen beschränken wird.

Hochwasserschutz sei in Nordrhein-Westfalen zum Schutz von Menschen, Industrie und Kulturdenkmälern unverzichtbar, betonte Udo Paschedag, Staatssekretär im Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz. Im vorsorgenden Hochwasserschutz sei die konstruktive Rolle der HWNG Rhein erforderlich. 

Hochwasserschutzbauten müssen nicht verschandeln, sondern können das Leben am und mit dem Fluss sogar attraktiver machen, verdeutlichen einige Beispiele aus dem Architekturwettbewerb „Hochwasserschutz ist Baukultur“. Mit einer ansprechenden Gestaltung kann ein wichtiger Beitrag zur Akzeptanz von Hochwasserschutzmaßnahmen in der Bevölkerung geleistet werden. 

Ihren „Aktionsplan Hochwasser“ stellte die Internationale Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) vor. Die Erkenntnisse zum Klimawandel machten die Umsetzung des Aktionsplans Hochwasser noch wichtiger. Hochwasser kennt keine Grenzen und daher ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Hochwasservorsorge logisch und notwendiger denn je. Darauf wiesen kommunale Vertreter aus den Niederlanden hin. Bislang würden Ziele und Maßnahmen unterschiedlich entwickelt. In internationalen Flussgebieten müssten künftig jedoch grenzüberschreitende Hochwasser-Risikomanagementpläne erstellt werden. 

Fazit der HWNG-Versammlung: Die Eigenvorsorge der Kommunen gewinnt an Bedeutung, es tritt eine Bewusstseinsänderung ein. Daher sei eine enge Zusammenarbeit der Betroffenen und eine Koordination von vorhandenen Strukturen notwendig, ohne die gesetzlichen Zuständigkeiten und Verantwortungen ändern zu müssen. Weitere Informationen findet man auf der Webseite www.hochwassernotgemeinschaft–rhein.de.