Schülerbesuch im Troisdorfer Rathaus:

Jugendliche ließen sich Blindenschrift erklären

Aufmerksam hörten die Jugendlichen Ewald Heck zu, der seinen Arbeitsplatz für einen Blinden vorstellte, links Lehrer René Gieraths.

„Ich finde es toll, dass Herr Heck trotz seiner Sehbehinderung einen guten Job in der Stadtverwaltung bekommen hat“, merkte Patrick an. Er war mit seinen 15 Mitschülerinnen und –schülern zu Gast im Troisdorfer Rathaus und besichtigte aufmerksam, zusammen mit Lehrer René Gieraths, den Arbeitsplatz von Ewald Heck (57), der bei einer Krankheit in seiner Jugend das Augenlicht verloren hat.

Die Schülerinnen und Schüler der 6. Klasse aus der Sieglarer Geschwister-Scholl-Schule waren im Rahmen des Religionsunterrichts unterwegs, um Menschen mit Behinderung kennenzulernen und mehr über deren Alltag zu erfahren. Neugierig und erstaunt interviewten die Schülerinnen und Schüler den Blinden an seinem PC-Arbeitsplatz.

Heck ist gelernter Bürokaufmann und seit 36 Jahren städtischer Mitarbeiter. In seiner Freizeit ist er begeisterter Schachspieler und Radler. Auf seinem Schreibtisch steht ein PC mit Braille-Monitor und –Tastatur, der den Text in Blindenschrift darstellt und entsprechend senden kann. Der Franzose Louis Braille entwickelte diese Schrift 1825. Heck gab den Jugendlichen bereitwillig Auskunft und erklärte ihnen den schwierigen Alltag von Menschen mit Sehbehinderung.

Überrascht waren die Schülerinnen und Schüler nicht nur darüber, dass Ewald Heck die schnellen Texte der Sprachsoftware an seinem PC mühelos verstehen kann. Schnell war auch Hecks Gang durch das Rathaus. „Er ist ja schneller als wir und ohne anzustoßen, obwohl er blind ist“, wunderten sich die Jugendlichen.

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