NRW-Minister lobt Engagement der Troisdorfer Firma:

TroService fördert Beschäftigte mit Behinderung

v.l. TroService-Chef Johannes Kohnen, Landrat Frithjof Kühn, Martina Hoffmann-Badache vom LVR, Minister Karl-Josef Laumann, Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski und Geschäftsführer Manfred Kohnen.

Beim Troisdorfer Unternehmen TroService arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung zusammen. Und das sehr erfolgreich: Der im letzten Jahr als Integrationsunternehmen anerkannte Betrieb expandiert. Seit letztem Sommer entstanden sechs als Integrationsprojekt betriebene Schulmensen und auch in der Zentralküche in Troisdorf, in der im schonenden „Cook & Chill"-Verfahren täglich 4.500 Mittagessen für Betriebe, Schulen und Kitas zubereitet werden, arbeiten zwei Menschen mit einer Schwerbehinderung.

Insgesamt hat der mittelständische Gastronomie-Dienstleister mit 100 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten bisher 14 Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung neu geschaffen. Dafür erhielt er einen Zuschuss zu den Investitionen in Höhe von 280.000 Euro – je zur Hälfte vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) und vom Land NRW im Rahmen des Landesprogramms „Integration unternehmen". In diesem und im kommenden Jahr plant TroService, neun weitere neue Integrationsbetriebe in Schul- und Firmenkantinen einzurichten und will im Rahmen dieser Erweiterung noch einmal zwölf neue Arbeitsplätze für schwerbehinderte Menschen schaffen.

Über die Erfahrungen mit den Integrationsprojekten in Schulmensen und Betriebskantinen informierten sich bei einem Besuch in Troisdorf der nordrhein-westfälische Arbeits- und Sozialminister Karl-Josef Laumann und die LVR-Sozialdezernentin Martina Hoffmann-Badache. Die Mahlzeiten werden in der Troisdorfer Zentralküche zubereitet, allerdings nicht fertig gegart.

Das Essen wird dann auf zwei Grad Celsius herunter gekühlt und anschließend vakuumiert. Die Fertiggarung erfolgt in der Kantine vor Ort, durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von TroService. "TroService beweist, dass Engagement bei der Integration behinderter Menschen in den Beruf und betriebswirtschaftlicher Erfolg sich gut vereinbaren lassen. Das Unternehmen betreibt Integration, wie ich sie mir vorstelle!", erklärte Minister Laumann.

"Integrationsunternehmen sind ganz normale, wirtschaftlich selbstständige Unternehmen, die sich auf dem Markt behaupten müssen. Zum wirtschaftlichen Betriebszweck kommt jedoch noch der soziale Anspruch, Menschen mit Behinderung eine berufliche Perspektive zu geben", erläuterte die LVR-Sozialdezernentin Martina Hoffmann-Badache. Integrationsunternehmen beschäftigen mindestens 25 Prozent schwer behinderter Menschen. Der damit verbundene besondere Aufwand werde durch regelmäßige Zuschüsse zu den Personalkosten ausgeglichen. Eine solche Förderung stünde aber grundsätzlich allen Arbeitgebern offen, die Menschen mit Handicap einstellen, betonte Hoffmann-Badache: „Nachahmung ist ausdrücklich erwünscht!"

„Viele Menschen mit Behinderung zeigen besonderes Engagement in ihrem Job. Wenn man ihnen eine Chance gibt, geben sie das mit hoher Einsatzbereitschaft und guter Qualität zurück", so die Erfahrung von Manfred Kohnen, Juniorchef der TroService GmbH. Durch die finanzielle Unterstützung des LVR-Integrationsamtes seien aber auch betriebswirtschaftlich vorteilhafte Anschaffungen möglich gewesen, wie etwa ein bargeldloses Abrechnungssystem. „Für uns bedeutet dies eine weitere Möglichkeit zur Kundenbindung und verschafft uns einen Wettbewerbsvorteil im hart umkämpften Markt der Schul- und Betriebsverpflegung", sagte Kohnen.

TroService ist eines von sieben Integrationsunternehmen im Rhein-Sieg-Kreis. Rheinlandweit arbeiten 64 Integrationsunternehmen mit insgesamt rund 1.600 Beschäftigten; die Hälfte von ihnen sind Frauen und Männer mit einer Schwerbehinderung. Als schwerbehindert werden Menschen bezeichnet, die einen amtlich anerkannten Grad der Behinderung von 50 oder mehr haben.

Zur Förderung verwendet der LVR Mittel aus der Ausgleichsabgabe, die von den Unternehmen gezahlt werden muss, die keine oder zuwenig Menschen mit Behinderung beschäftigen. Unternehmen mit 20 oder mehr Beschäftigten sind gesetzlich verpflichtet, fünf Prozent der Arbeitsplätze mit Menschen mit Behinderung zu besetzen. Wer dieser Verpflichtung nicht nachkommt zahlt eine Ausgleichsabgabe.

“Das Engagement von TroService ist vorbildlich und ich freue mich, dass die Firma damit den Einsatz der Stadt für Menschen mit Behinderungen unterstützt”, betonte Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski beim Gespräch mit dem Minister. Die Arbeit von Menschen mit Behinderung müsse auch ordentlich entlohnt werden, damit sie davon leben können. Infos findet man auf der Webseite des Landschaftsverbands Rheinland www.lvr.de.

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