Pfarrer-Kenntemich-Platz

Frühere Bezeichnung(en)

Goethestraße, Schlageterstraße, Horst-Wessel-Platz, Viktor-Lutze-Straße, Ludwig-Knickmann-Straße, Marktstraße, Marktplatz

Ortsteil(e)

Troisdorf-Mitte

Lage

Platz und Straßenzüge im Bereich zwischen der Klevstraße, Kirchstraße, Hippolytusstraße und Alte Poststraße

Benennung

06.12.1954

Beschluss

Protokoll Gemeinderat Troisdorf, TOP 12/h17, StA Troisdorf A 668

Straßenhistorie

Aufhebung des Beschlusses des Bürgermeisters aus den Jahren 1945/1946 durch den Gemeinderat Troisdorf am 06.12.1954 und Umbenennung des "Marktplatz", der "Goethestraße" und der "Marktstraße" in "Pfarrer-Kenntemich-Platz" (Quelle: Protokoll Gemeinderat Troisdorf, TOP 12/h17, StA Troisdorf A 668).
Umbenennung der "Schlageterstraße" in "Goethestraße", des "Horst-Wessel-Platz" in "Marktplatz" und der "Viktor-Lutze-Straße" in "Marktstraße" durch Beschluss des Bürgermeisters in den Jahren 1945/1946 (Quelle: Schreiben des Bürgermeisters vom 27.02.1946, StA Troisdorf A 1701 Blatt 141) .
Die "Ludwig-Knickmann-Straße" wird in keinem der Schreiben nach 1945 erwähnt und ist auch auf einem Plan von 1953 nicht mehr vorhanden, weswegen man davon ausgehen kann, dass der Name in den Jahren 1945/1946 weggefallen ist (Quelle: Lageplanskizze zur Gestaltung des Marktplatzes, Kirchplatzes und Kindergartens vom Januar 1903, StA Troisdorf A 2631).
Benennung des "Horst-Wessel-Platz" ("neuer Marktplatz"), der "Schlageterstraße" ("Zugangsstraße von der Klevstraße zum neuen Marktplatz"), der "Viktor-Lutze-Straße" ("Zugangsstraße von der Hippolytusstraße zum neuen Marktplatz") und der "Ludwig-Knickmann-Straße" ("Zugangsstraße von der Kirchstraße zum neuen Marktplatz") auf Vorschlag des Bürgermeisters vom 23.11.1935 (Quelle: Schreiben des Bürgermeisters, StA Troisdorf A 1701) und vom Gemeinderat Troisdorf am 20.12.1935 beschlossen (Quelle: Protokoll Gemeinderat Troisdorf, TOP 7.5, StA Troisdrf A 2417).
Wahrscheinlich ist, dass der Marktplatz erst zwischen 1934-1935 angelegt wurde (Quelle: Schreiben des Landrats an den Bürgermeister vom 03.07.1934, StA Troisdorf A 543 Blatt 34), allerdings wurde bereits am 14.07.1910 eine Platzanlage projektiert, die eventuell aber nicht durchgeführt wurde (Quelle: Plankarte Projekt zu einer Platzanlage für Troisdorf, StA Troisdorf A 229).

Erläuterung

Wilhelm Kenntemich
geb. 26.06.1875 (Engelskirchen), gest. 04.12.1939 (Troisdorf; beerdigt, nach Aufhebung des Kirchhofs an St. Hippolytus, in Engelskirchen)
Wurde am 28.03.1903 zum Priester geweiht und war von 1918-1939 Pfarrer an St. Hippolytus. Er war Mitbegründer der Troisdorfer-Wohnungsbau-Genossenschaft, Bauherr des Canisiushauses und richtete 1930 eine Armenspeisung ein. Wegen seiner Bürgernähe und caritativen Einstellung war er sehr beliebt. 

Johann Wolfgang von Goethe
geb. 28.08.1749 (Frankfurt/Main), gest. 22.03.1832 (Weimar)
Deutscher Dichter, Dramatiker und Schriftsteller. Er gilt als einer der bedeutendsten Schöpfer deutschsprachiger Dichtung. Seine Lyrik, "Faust" und "Die Leiden des jungen Werthers" gehören zur Weltliteratur.

Horst Ludwig Georg Erich Wessel
geb. 09.10.1907 (Bielefeld), gest. 23.02.1930 (Berlin)
Sturmführer der paramilitärischen Kampforganisation der NSDAP, der SA, in Berlin. Nach seiner Ermordung durch Mitglieder der KPD wurde er zum "Märtyrer der Bewegung" stilisiert. Er verfasste das Horst-Wessel-Lied, welches nach seinem Tod zur Parteihymne der NSDAP wurde. 

Friedrich Schlageter
geb. 08.01.1900 (Stollhofen), gest. 04.08.1952
War ein deutscher SA-Führer und einer der Hauptverantwortlichen des SA-Terrors in Berlin-Steglitz. 

Viktor Lutze
geb. 28.12.1890 (Bevergern), gest. 02.05.1943 (Potsdam)
War ein deutscher nationalsozialistischer Politiker und SA-Führer. Wurde 1934 nach der Ermordung Ernst Röhms dessen Nachfolger als Stabschef der SA. 

Ludwig Knickmann
geb. 24.08.1897 (Buer), gest. 21.06.1923 (Marl)
Führer eines Stoßtrupps im Abwehrkampf gegen die französischen und belgischen Besatzungstruppen des Ruhrgebiets. Wurde bei einem Zusammenstoß mit einer belgischen Patrouille angeschossen und starb auf der Flucht. Er wurde von der NS-Propaganda zu einem "Märtyrer der Bewegung" stilisiert.

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