Natur- und Artenschutz in unserer Stadt:

Zwei Straßen wegen Krötenwanderung gesperrt

Mitarbeiter des städtischen Bauhofs installieren den Krötenzaun an der Asselbachstraße.

In diesen feuchten Tagen beginnen die alljährlichen Krötenwanderungen. In der Zeit von Mitte Februar bis Ende April zieht es die Erdkröten und Grasfrösche nachts bei milden Temperaturen zu ihren Laichgewässern. Dabei müssen sie auch einige Verkehrswege passieren. Damit diese nachtaktiven Amphibien jedoch nicht unter die Räder kommen, wurden seitens der Stadt Troisdorf Maßnahmen eingeleitet.

Die Hasbacher Straße zwischen Troisdorf-Altenrath und Rösrath wird ab sofort - in Abstimmung mit der Nachbargemeinde Rösrath - täglich von 18:00 bis 8:00 Uhr komplett gesperrt. Diese Straße führt im gesperrten Abschnitt direkt durch einen Bereich der Wahner Heide, in dem besonders viele Amphibien wandern. Die Sperrung dauert bis Anfang Mai 2013 und wird aufgehoben, sobald die Wanderbewegungen aufhören.

Eine weitere Sperrung, ebenfalls täglich von 18:00 bis 8:00 Uhr, wurde auf der Taubengasse im Bereich des Aggerstadions in Waldrichtung eingerichtet. Auch hier wird die Straße mit einer Schranke abgesperrt, um die wandernden Erdkröten zu schützen, die hier nachts in beeindruckender Anzahl unterwegs sind.

Die Besucher der Wahner Heide werden gebeten, den großen Parkplatz rechts vor dem Aggerstadion zu benutzen, damit sie nicht bei der Rückkehr vom Spaziergang nach 18:00 Uhr ihr Auto im abgesperrten Bereich wiederfinden.

Um eine weitere Vollsperrung zu vermeiden, hat die Stadt an der Asselbachstraße in Troisdorf-Spich in einen Krötenschutzzaun investiert. Diese Einrichtung wurde erstmals 1997 aufgebaut und hat sich seitdem bewährt. In besonderen Nächten wandern an diesem Standort über 250 Erdkröten und Grasfrösche in die entlang des Zaunes aufgestellten Fangeimer und werden frühmorgens von unermüdlichen Helferinnen und Helfern auf die andere Seite der Straße getragen.

Auf den Wanderwegen in Richtung Zum Mühlenberg in Troisdorf-Sieglar und auf den Wegen zum Leyenweiher kommt es ebenfalls durch wandernde Amphibien zu Beeinträchtigungen auf den Wegen. Die abendlichen Nutzer dieser Pfade werden deshalb um besondere Vorsicht gebeten.

Die Instinkte der Erdkröten und Grasfrösche zwingen diese, sich nach der Winterstarre auf die Wanderung zu den Laichgewässern zu begeben, um dort für Nachkommen zu sorgen. Die Tiere halten sich einige Wochen an den Gewässern auf. Viele sterben dort. Die übrigen machen sich Mitte April bis Mitte Mai auf den Rückweg zu ihrem eigentlichen Lebensraum, um dort das Jahr bis zum Wintereinbruch zu verbringen. Dann vergraben sie sich und halten Winterschlaf.

Der Schutz der Amphibien ist ein Element der Fördlerung des ökologischen Gleichgewichts, denn die nachtaktiven Tiere sind effektive Schädlingsvertilger. Aufgrund widriger Umwelteinflüsse reduziert sich allerdings die Zahl der Amphibien immer weiter. Darum ist der Schutz der Amphibien ein wichtiger Beitrag zum Natur- und Artenschutz in unserer Stadt und für die Region.