Ein gewichtiges und wichtiges Erinnerungs- und Gedenkbuch hat das Archiv der Stadt Troidorf als Band 30 seiner Schriftenreihe herausgegeben. Autor Peter Höngesberg dokumentiert darin akribisch die Toten der beiden Weltkriege, aber auch der Kriege vor 1914. Aufgelistet werden nicht nur Soldaten, sondern auch Zivilpersonen, die durch Bombenangriffe ums Leben gekommen sind.
Im Zweiten Weltkrieg gehörten auch viele Kinder und Jugendliche zu den Kriegstoten. Um die Erinnerung an die Gefallenen des 19. Jahrhunderts ebenfalls wachzuhalten, hat Höngesberg die Namen der Toten der Kriege Preußens aufgespürt. Auf vielen Denkmälern sind die Namen gelöscht oder nicht mehr lesbar. Höngesberg hat zusammen mit Heribert Müller seit 1994 an diesem umfangreichen Thema gearbeitet.
„Das Buch möge besonders Familienangehörigen Hinweise zum Schicksal von Verwandten geben und sie unterstützen, ihre Toten nicht zu vergessen. Es möge auch ein Beitrag sein, die kriegerischen Auseinandersetzungen unter den Völkern zu verdammen und zu zeigen, welchen Blutzoll die Menschen für fragwürdige Kriege zu leisten hatten“, schreibt Archivleiter Hans Luhmer im Vorwort des Bands.
Mit größter Sorgfalt werden, so weit bekannt, nicht nur Namen, Wohnung, Geburts- und Sterbedatum, Ehestand, Beruf und Todesursache aufgelistet, sondern die Daten werden verblüffend oft sogar durch Fotos ergänzt, um die Einzelschicksale noch bewegender zu dokumentieren. Auch das gehört zu einer lebendigen Stadtgeschichte.
Das 550 Seiten starke Buch wird durch ein Namensregister und eine Einordnung nach den heutigen Troisdorfer Stadtteilen ergänzt. Es kostet 12,50 Euro und ist im Archiv des Rathauses Kölner Str. 176, Zimmer U 08 (UG) und in der Buchhandlung Kirschner erhältlich. Auskunft erhält man im Archiv unter Tel. 02241/900-135.