Tonino Guerra, vierundzwanzig Jahre alt, Troisdorf 1943/44, Rheinisches Arbeitslager. Es ist eine dunkle Zeit, Krieg, Angst, Verfolgung und doch auch Leben. Tonino Guerra, der spätere Dichter des europäischen Autorenkinos, nahm genau in diesen Jahren und an diesem Ort seine Anfänge als Lyriker. Seinen romagnolischen Mitgefangenen erzählt er Stegreifgeschichten, lässt in seinem widerspenstigen Dialekt kleine Dorfszenen entstehen - Zaubersprüche gegen die Entwürdigung durch die deutschen Bewacher.
Hunger und Entbehrung setzt er die befreiende Kraft der Imagination entgegen. Seine Worte sind nahrhaft wie die heimischen Sonntagsnudeln. Viele dieser "Kritzeleien", wie Tonino Guerra sie selbst nennt, werden hier erstmals in deutscher Übersetzung präsentiert. Guerras Gedichte und Prosa führen in einer musikalisch bildhaften Reise zu den unterschiedlichen historischen Schichten der Stadt Troisdorf.
In deutscher und italienischer Sprache und in Romagnol, dem Dialekt von Tonino Guerra und seinem Geburtsort Santarcangelo di Romagna.
Mit Marco Giorgi / Karin Pfammatter / Oliver Reinhard / Paul Rhee (Trompete) Text/Regie Friederike Felbeck Literarische Übersetzung Elsbeth Gut Bozzetti Video Yves Itzek Illustrationen Alyona Rutzen
Ein Projekt des Kulturamts der Stadt Troisdorf in Kooperation mit Friederike Felbeck
Gefördert von: Kultursekretariat Gütersloh und Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen www.kunsthaus-troisdorf.de www.felbeck.art