Kunsthaus Troisdorf:

Maik Krahl glänzt mit seinem Quartett 

Bass Nowak beispielsweise freute sich immer wie Bolle über sein Alleinspiel oder gelungene komplexe Passagen, von denen es viele gab im Kunsthaus und die stets mit viel Applaus vom fachkundigen Publikum belohnt wurden. Die Musikalität der Stücke, die Ausdrucksstärke der Kompositionen, die Offenheit zum Publikum und so weiter, und so weiter: Alles war beständig gut und schön. Natürlich auch das Zusammenspiel des Quartetts, das geduldig jedem Solo den Raum einräumte, den der jeweils Ausführende meinte, beanspruchen zu müssen. 

Vielfältig waren die Stücke bezüglich der Stile, in denen sie mit Leben gefüllt wurden. Nach mal zarten, mal orchestral mächtigen Intros, in denen die Themen illustriert wurden, folgten Interpretation und Improvisationen, bevorzugt als Hardbop, Cool Jazz und Bebop. Oft ohne genaue Abgrenzungen, sondern im Wechsel oder Crossover. Die Musiker sind allesamt Hochkaräter, zum Beispiel mit Professur ausgestattet oder mit vielen Auszeichnungen dekoriert. Sie haben das Wesen des Jazz verinnerlicht, bringen ihn indes ohne übertriebenen Pathos an Mann und Frau. Und sie verleihen ihm eine jugendliche Lockerheit, die sich auch in der informativ-spaßigen Moderation Krahls äußerte. 

Viel Schönes gab es im Kunsthaus. Etwa mit dem „Colorado Adventure“, bei dem sich das klasse Unisono von Trompete und Saxofon auf dem schweißtreibend schnellen Bassspiel und dem metronomhaften, bisweilen durchaus liedhaften Schlagzeugspiel entfaltete Das „Tragedy Of Being In Time“ flutete den Saal zunächst mit getragener, melancholischer Note, bevor es geschmeidig-optimistische Züge annahm. Beim „Big Adventures Of A Tiny Creature“ begeisterten der irrwitzige Bass und das Call and Response von Krahl und Schmid. Ja, die Magie zündete im nagelneuen Bühnenlicht und wirklich  jedes Stück lohnte das Kommen.