Im Fokus archiviert

  • Eine geschichtsträchtige Pappschachtel fürs MUSIT

    Für den alljährlich stattfindenden Flohmarkt zugunsten des niederländischen Hunzekoors spendete die Chorvorsitzende Alice Meijs aus Anloo im Herbst 2022 ein „Kästchen“, das jahrelang auf dem Kaminsims gestanden hatte. Obwohl den Organisatoren des Flohmarktes schnell klar war, dass dieses „Kästchen“ etwas Besonderes sein müsste, fand sich kein Käufer. Spätere Recherchen des Chormitglieds Hans Meijering aus Veerdam führten zur Internetseite des MUSITs. Hans Meijering kontaktierte die Museumsleitung, und schnell kam man ins Geschäft. Dabei war es weniger der Inhalt, der lockte, als vielmehr die „Pappschachtel“, auf der deutlich der Schriftzug „GeSoLei“ zu sehen ist.

    Die „GeSoLei“ war die größte deutsche Messe der Weimarer Republik und zog 7,5 Millionen Besucher an. Die Schachtel des Troisdorfer Fabrikanten Sawinsky ist damit ein wichtiges Zeitdokument und zeigt, wie umtriebig der Unternehmer in seiner Zeit war.

    Die offizielle Übergabe des „Kästchens“ fand am 9. Februar 2023 in den Räumen des MUSITs statt. Neben den Vertretern des Chores waren auch Marlies Sawinsky, die Großnichte Albert Sawinskys, und Dr. Lothar Schimmelpfennig anwesend.

    Die Pappschachtel von der GeSoLei aus den Niederlanden zurück in Troisdorf.
  • Eröffnung der Ausstellung: Musikalische Botschafter

    Der Chor sang zur Eröffnung der Ausstellung. Aufnahme: Privat.

    Sie gaben den Ton in Troisdorf an: Jahrzehntelang gehörte der Werk-Chor der Dynamit Nobel AG zu den Spitzenformationen der deutschen Männerchöre. Der traditionsreiche und über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannte Chor wurde am 29. November 1917 als „Männergesangverein der Rheinisch-Westfälischen-Sprengstoff-AG“, gegründet. Dem ersten großen Auftritt 1918 im Kölner Gürzenich folgten zahlreiche Konzerte, weite Reisen und höchste Auszeichnungen. Bis zu 120 Sänger vertraten Dynamit Nobel in der ganzen Welt. 

    Gezeigt werden wertvolle Auszeichnungen, ausgefallene Geschenke, liebgewonnene Andenken und persönliche Erinnerungsstücke aus dem Archiv des Werk-Chores, welche die Geschichte|n unvergesslicher musikalischer Erfolge und geselliger Ereignisse erzählen, beispielsweise die Schellackplatten aus dem Jahr 1942 mit den ältesten Aufnahmen des Chores oder ein wahrhaft museumsreifer Fotoapparat, aber auch die Chorfahne und natürlich viele Fotografien. Auf denen sind nicht nur die Chormitglieder aus vier Generationen zu sehen, sondern auch prominente Persönlichkeiten, die von den reiselustigen Sängern besucht und besungen“ wurden. Zu ihnen zählten u.a. Konrad Adenauer (1956) oder auch Papst Pius XII. (1957). 

    Die jüngeren und jung gebliebenen Besucher*innen können in der Ausstellung auch selbst tätig werden: Wer mag, kann in einen Frack schlüpfen, sich den Dirigentenstab nehmen und versuchen, selbst den richtigen Ton zu treffen und den Takt anzugeben.

    Wer lieber in den Genuss des Hörens kommen möchte, findet dazu an den Audiostationen mit Platten und Bandaufnahmen des Werk-Chores ausreichend Gelegenheit. Nicht als Studioaufnahme, sondern live wird der Werk-Chor HT Troisdorf gemeinsam mit seinem musikalischen Leiter Wolfram Kastorp die Eröffnungsveranstaltung begleiten.

  • Umbau im MUSIT

    Wir feierten Jubiläum und luden ein am 15.05.2022.

    Seit 10 Jahren bereichert das MUSIT die rheinische Museenlandschaft. Grund genug für einen kleinen Umbau und um mal zu zeigen, was es in den letzten 10 Jahren alles für Ausstellungen gab. Wir lassen Sie alle wieder auferstehen: 

    Von Hertie über Hochzeiten zu Sawinsky-Spielzeug und Familienunternehmen bestehend aus Vätern und Söhnen. 

  • Aus Besatzern wurden Freunde – 70 Jahre Belgier in Troisdorf

    Wohnzimmereinrichtung. Leihgabe LVR Freilichtmuseum Kommern

    Die Ausstellung beschäftigte sich mit dem Leben der belgischen Streitkräfte und ihrer Angehörigen in Troisdorf und der belgischen Besatzungszone in Deutschland. Während in den 50ern noch strenge Fraternisierungsverbote galten und versucht wurde autark zu sein, entwickelten sich im Laufe der Zeit viele Beziehungen und enge Freundschaften zwischen "Besatzern" und Einheimischen. 

    Auf dem Bild sieht man eine belgisch-deutsche Wohnzimmer Einrichtung mit Nierentisch, Cocktailsesseln und kleinem Fernseher. Für die Belgier in Deutschland wurden in Aachen flämische und französische Fernsehsendungen überspielt und am Folgetag ausgestrahlt.