Verkehrentwicklungsplan

Verkehrsentwicklung: leistungsfähige und umweltschonende Mobilität

Verkehrsentwicklungsplan

Verkehrsentwicklungsplan
Strassennetz im Verkehrsmodell
Strassennetz im Verkehrsmodell

Plangebiet und Aufgabenstellung

Der Verkehrsentwicklungsplan wird als Beitrag zur Stadtentwicklung aufgestellt, der eine leistungsfähige, umweltschonenden Mobilität in der Stadt Troisdorf gewährleisten soll. Er ist ein strategischer Plan, um das Mobilitäts- und Verkehrsgeschehen im gesamten Stadtgebiet durch planerische Maßnahmen zu beeinflussen und zu steuern. Das im Verkehrsentwicklungsplan untersuchte Straßenverkehrsnetz wird in den Flächennutzungsplan integriert, der flächendeckend für das Stadtgebiet aufgestellt wird. Die Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplanes ist ein Baustein zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes. Die Fortschreibung ersetzt die letzte Fassung des Verkehrsentwicklungsplanes aus dem Jahre 1989. Die fortgeschriebene Fassung des Verkehrsentwicklungsplanes soll für einen Zeithorizont von 10 bis 15 Jahren etwa bis zum Jahre 2025 gelten.

Ziel und Zweck der Planung

Der Verkehrsentwicklungsplan von 1989 ist durch Zeitablauf zum großen Teil nicht mehr aktuell. Die Verkehrserhebung für den Fahrrad- und Kfz-Verkehr ist veraltet. 1997 wurde letztmalig die Verkehrsbelastung systematisch für das gesamte Stadtgebiet erhoben.

Mit der Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplanes werden folgende Ziele verfolgt:

  • Höchstmögliche Verkehrssicherheit
  • Gewährleistung schneller Erreichbarkeit von Zielen im Stadtgebiet, auch als positiver wirtschaftlicher Standortfaktor
  • Kinder- und altengerechter Verkehr
  • Barrierefreie Teilhabe
  • Mobilitätsalternativen auf zentralen Wegen
  • Reduzierung der Umweltbelastung (Lärmminderung und Luftreinhaltung)
  • Beitrag zum Klimaschutz (Reduzierung des CO2-Ausstoßes)
  • Sicherung und Entwicklung stadträumlicher Qualitäten

Die nutzer- und standortbezogenen Ziele stehen teilweise im Zielkonflikt mit Umwelt- und Nachhaltigkeitszielen. Über Zielkonflikte mussten im Rahmen der Konzept- und Maßnahmenplanung Abwägungsentscheidungen getroffen werden.

Ergänzender Nahmobilitätsplan in Vorbereitung

Im Zuge der Beratung über den Verkehrsentwicklungsplan hat sich ein besonderer Bedarf gezeigt, den Fußgänger- und Radverkehr näher in den Blick zu nehmen. Die Stadt Troisdorf ist Gründungskommune der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Städte in NRW. Das Modellprojekt „Fahrradfreundliches Troisdorf“ wurde von 1988 bis 1996 als gesonderte Verkehrsfachplanung zum Verkehrsentwicklungsplan durchgeführt. Diese Fachplanung soll nun ebenfalls ergänzend zum Verkehrsentwicklungsplan fortgeschrieben und aktualisiert werden. Mit der vertiefenden Planung für Fußgänger und Radfahrer (Nahmobilitätsplan) soll aufgezeigt werden, wie der durch das Modellprojekt erreichte hohe Radverkehrsanteil und die seinerzeit neugeschaffenen Radverkehrsanlagen erhalten und weiterentwickelt werden können. Außerdem sollen auch die wichtige Anlagen und Querungsstellen für den Fußgängerverkehr bewertet und ggf. optimiert werden. Ziel der Planung ist eine Vernetzung des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) mit dem Fuß- und Radverkehr als Verkehrsmittel des Umweltverbundes. In den Aufbau und die Verbesserung von Mobilitätsketten im Umweltverbund soll auch der Individualverkehr in Form von Park+Ride- und Carsharing-Angeboten eingebunden werden.

"Buskonzept Troisdorf" zum Nahverkehrsplan

Ein wichtiges ergänzendes Planwerk, das parallel zur Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplanes in Abstimmung mit der Stadt Troisdorf vom Rhein-Sieg-Kreis erarbeitet wurde, ist das neue Buskonzept für Troisdorf. Das Buskonzept wurde am 05.05.2014 vom Kreis-Ausschuss des Rhein-Sieg-Kreises beschlossen und soll beginnend im Dezember 2014 von der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) umgesetzt werden.

Ziel des Konzeptes als Teil des Nahverkehrsplanes ist die Optimierung des Troisdorfer Busnetzes zur Gewinnung des erkennbaren Fahrgastwachstumspotenzials für den ÖPNV. Wichtigste Maßnahme ist die bessere Abstimmung des Busverkehrs auf den S-Bahn-Verkehr sowie die Herstellung des im Nahverkehrsplan geforderten Bedienungsstandards von einem 20-Minuten-Grundtakt Mo-Fr im Stadtverkehr, der in Troisdorf bisher nicht überall bestanden hat. Die Ziele im Einzelnen sind:

  • Taktverdichtung auf bis zu 10 Minuten, intelligente Bündelung u. Taktung zentraler Linien
  • Verstärkte Nutzung des neuen ZOB Spich
  • Übersichtliche und auch für Gelegenheitskunden verständliche Netzstruktur
  • Zweiteilung des Netzes in Haupt- und Ergänzungslinien
  • Vereinheitlichung der Bedienungszeiten
  • Erweiterung des Liniennetzes in bisher nicht bediente Bereiche

Projektablauf Fortschreibung Verkehrsentwicklungsplan

Der Beschluss zur Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplanes wurde am 23.11.2011 gefasst. Mit der Erarbeitung wurde die Ingenieurgesellschaft Stolz GmbH (IGS) aus Neuss beauftragt, die im Frühjahr 2012 die Planungsarbeiten aufnahm. Die Erarbeitung erfolgte in 3 Planungsphasen, die durch Zwischenberichte und öffentliche Beratungen im Stadtentwicklungsausschuss und Umwelt- und Verkehrsausschuss begleitet wurden. Nachfolgend sind die Meilensteine in dem Erarbeitungsprozess genannt (UVA= Umwelt- u. Verkehrsausschuss, STEA= Stadtentwicklungsausschuss).

15.11.2012: 1. Bericht - Bestandsaufnahme, Analyse, Verkehrsmodell Analysefall (STEA)

16.01.2013: 2. Bericht - Schwachstellenanalyse, Entwicklungsziele, Verkehrsmodell Prognose-Null-Fall 2025 (UVA/STEA)

13.06./25.06.2013: Auswahl der zu berechnenden Planfallvarianten, Beschluss zur Öffentlichkeitsbeteiligung (UVA/STEA)

07.08.2013: Auftaktveranstaltung zur Öffentlichkeitsbeteiligung (Offenlage der Planung bis 14.10.2013)

07.11./14.11.2013: 3. Bericht - Ergebnis der Öffentlichkeitsbeteiligung, Vorstellung der Ergebnisse zu den Planfallvarianten, Beschluss über das Zielkonzept der Straßenverkehrsnetzentwicklung, Empfehlungen zum Buskonzept des Nahverkehrsplanes (UVA/STEA)

Am 19.02.2014 haben der Stadtentwicklungsausschuss und der Umwelt- und Verkehrsausschuss den Abschlussbericht des Verkehrsentwicklungsplanes als Grundlage für weitere Planungen und Entscheidungen beschlossen.

Nahmobilitätskonzept - Klimafreundliche Mobilität in Troisdorf

Der erste Beschluss, einen vertiefenden Nahmobilitätsplan aufzustellen , wurde am 25.06.2013 im Stadtentwicklungsausschuss gefasst. Ein präzisierter Beschluss erfolgte vorberatend am 12.09.2013 im Stadtentwicklungsausschuss und abschließend am 07.11.2013 im Umwelt- und Verkehrsausschuss. Der erste Schritt ist eine förderfähige Modal-Split-Analyse, d. h. eine Bestandaufnahme der gegenwärtigen Verkehrsmittelwahl in Troisdorf (Verkehrsanteile Individualverkehr, ÖPNV, Fußgänger- und Radverkehr). Im Frühjahr 2016 wurde dazu eine umfangreiche Haushaltsbefragung in Troisdorf durchgeführt, die aktuelle repräsentative Basisaten zum Mobilitätsverhalten und zur Verkehrsmittelwahl der Troisdorfer Bürgerinnen und Bürger liefern wird. Sie sind die Grundlage für die Weiterentwicklung einer klimafreundlichen Nahmobilität. Parallel erfolgte 2016 eine Mängelanalyse des Troisdorfer Radwegenetzes und der Fußwegverbindungen sowie die CO2-Bilanzierung des Sektors Verkehr. 2017 ist die Erstellung eines Klimaschutzteilkonzeptes – klimafreundliche Mobilität in Troisdorf vorgesehen, in dem Ziele und Handlungsmaßnahmen zur Stärkung des Umweltverbundes erarbeitet werden sollen.

Unterlagen zum Herunterladen (PDF)