Besuch im Kunsthaus Troisdorf:

Vorschulkinder der Kita Reichensteinstraße entschlüsseln Codes

Einfach nur blau? Die Kita-Kinder bei der intensiven Betrachtung einer Farbstudie.
Mirjam Wingender erklärt den Kindern eine Collage.
Lena Reiffenhäuser, Beata Obst und Mirjam Wingender (v. l.) mit der Kitagruppe.

Kinder der Kita Reichensteinstraße haben in erzieherischer Begleitung das Kunsthaus Troisdorf an der Mülheimer Straße besucht und wurden dort von den Kunstschaffenden Beata Obst, Mirjam Wingender, Lena Reiffenhäuser, Marc Kirschvink und Frank Baquet in Empfang genommen. Im Folgenden sind die Eindrücke geschildert, die die Gruppe dabei sammeln konnte.

Zunächst schauten sie sich die aktuelle Ausstellung „Color Codes“ an und erfuhren dabei, dass das Thema der Ausstellung der Umgang mit und die Darstellung von Farbe ist. Auch durch verschiedene Maluntergründe wirken die Farben unterschiedlich, etwa auf Leinwand, Aluminium- oder Acrylplatte.

Für einige der Kinder sah das riesengroße Bild mit der blauen Farbe aus wie ein tiefes Schwimmbecken. Sie stellten fest, dass sich nicht nur der Künstler bei der Erstellung seines Kunstwerkes Gedanken gemacht hat, sondern sich auch bei der Betrachung ganz eigene und unterschiedliche Vorstellungen entwickeln.

Auch einige Ateliers konnten die Kinder besichtigen. Bei Beata Obst sahen sie viele Darstellungen von Gesichtern. Zudem befanden sich unterschiedliche „Flecken“ auf den Bildern. Sie überlegten, was diese Flecken bedeuten könnten und kamen dabei zu ganz unterschiedlichen Vorstellungen.

Von Mirjam Wingender erfuhr die Besuchergruppe, dass sie besonders gerne Menschen malt. Sie erstellt auch Collagen. Verschiedene Elemente werden dabei auf eine Unterlage geklebt. Hierdurch entsteht ein neues Kunstwerk.

Marc Kirschvink berichtete, dass Musiker nach seinen Bildern Musik machen. Jedes Bandmitglied vertont einzelne Elemente der Bilder. Davon hörten die Kinder einen Auszug. Ganz schön spannend.

In seinem Atelier hängen auch Bilder, die er nach Werken seiner kleinen Tochter geschaffen hat. Auf einigen seiner Werke sieht man ganz viele Linien. Dadurch entstehen ganz besondere Farbeindrücke.

Die Gruppe besichtigte danach Lena Reiffenhäusers Atelier. Sie erzählte, dass sie zurzeit im Kunsthaus Troisdorf als Künstlerin arbeitet, weil sie ein Ateliersstipendium erhalten hat.

Jette Jertz gab einen Einblick in das Atelier von Masoud Sadedin. Sadedin stellt Menschen dar, so wie sie im „echten“ Leben aussehen. Es könnten Fotos sein. Womit sie sich aber gerade beschäftigen und was sie in den Händen halten, ist immer überraschend, fast befremdlich. Sadedin bezeichnet dies als „absurd“.

In ihrem eigenen Atelier baut Jette Jertz die Leinwände selbst, legt diese auf den Boden und erarbeitet den Hintergrund mit Malerrollen. Da spritzt schon einmal Farbe auf den Boden und auch auf die Schuhe. Dann malt sie ihre Figuren bzw. Menschen auf den von ihr farbig gestalteten Untergrund.

Es war ein spannender Vormittag im Kunsthaus Troisdorf. Die Besuchergruppe aus der Kita Reichensteinstraße konnte erfahren, dass es beim Betrachten von Kunst vor allem auch darauf ankommt, was man sich selbst beim Betrachten überlegt.