Abwasserbetrieb Troisdorf reinigt Gewässer:

200 kg Müll aus dem Mühlengraben geholt

Nasse Handarbeit: Der Mühlengraben in Sieglar wurde drei Wochen lang auf sechs Kilometer Länge gereinigt.

Seit 2018 lässt der Abwasserbetrieb Troisdorf, AöR (ABT) in den Sommermonaten den Sieglarer Mühlengraben aufwändig reinigen, um das bereits vor über 800 Jahren künstlich angelegte Gewässer nachhaltig zu schützen. Auch in den letzten drei Wochen waren wieder vier lokale Gartenbaubetriebe damit beschäftigt, Böschungskanten sowie Wirtschaftswege freizuschneiden und vor allem das Gewässer selbst zu reinigen.

Denn durch den sechs Kilometer langen Mühlengraben fließt nicht nur klares Wasser, sondern es wird auch jede Menge Unrat mitgeschwemmt. Besonders schlimm ist die Vermüllung auf dem letzten Kilometer vor der Deichquerung in Müllekoven, wo das Wasser besonders langsam fließt und sich Abfall am ehesten auf dem Boden absetzt. Umweltschutz hört nicht am Ufer auf. Von jeder Menge Schnapsflaschen über alte Klappstühle bis hin zu verrosteten Blechen wurde alles Mögliche gefunden.

„Den größten Anteil macht aber der Wohlstandsdreck in Form von Plastikmüll aus“, erklärt der Biologe Thomas Petruszek, der beim ABT für das Reinigungsprojekt zuständig ist. Neben kaputten Gießkannen, Eimern und Gartenschläuchen zählt er auch Autoreifen und Fahrräder auf. Rechnet man allen Unrat der diesjährigen Reinigungsaktion zusammen, so ergeben sich weit über 200 Kilogramm. Petruszek mahnt:

Keinen Müll in Gewässer werfen!

„Selbstverständlich hat Müll nichts im Gewässer zu suchen und das gilt auch für organische Gartenabfälle wie Baum-, Hecken- und Rasenschnitt, die mitunter massive Strömungshindernisse darstellen.“ Sie stören nicht nur das ökologische Gleichgewicht, sondern können auch die Deichquerung in Müllekoven verstopfen, deren Reinigung und Reparatur zum einen sehr aufwändig ist und zum anderen auch für die Arbeiter gefährlich sein kann.

Unabhängig davon macht Petruszek eine ganz einfache Rechnung auf: „Je weniger Müll im Mühlengraben, desto geringer der Reinigungsaufwand. Dementsprechend günstiger ist die ganze Aktion, die in diesem Jahr knapp 41.000 Euro gekostet hat.“ Und da die Kosten über die Steuern auf alle Bürgerinnen und Bürger umgelegt werden müssen, sollte es auch im Interesse eines jeden einzelnen sein, Abfall nicht unachtsam einfach in den Bachlauf zu werfen.