Demenz-Netz Troisdorf wird mobil:

Fahrdienst ermöglicht Teilhabe

Freude über neuen Kleinbus: links Jutta Spoddig, 3.v.l. Hedi Fuchs und ihre Fahrgäste.

Die Rundschau-Altenhilfe hat dem Sozialpsychiatrischen Zentrum in Troisdorf (SPZ), eine Einrichtung der Diakonie, einen Ford Transit gespendet. Hedi Fuchs, die ehrenamtliche Fahrerin, holt Seniorinnen und Senioren zuhause ab, bringt sie zu den Gruppenangeboten des SPZ und fährt sie anschließend wieder sicher nach Hause.

Ohne diese Mobilitätsunterstützung könnten ihre Fahrgäste nicht an den Freizeitangeboten des SPZ-Arbeitsbereiches „Hilfen für Menschen im Alter“ teilnehmen. Selbständig zu kommen, ist aufgrund von Einschränkungen nicht möglich. „Für diese Menschen ist der Fahrdienst eine wichtige Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe und die Aufrechterhaltung eigenständiger Kontakte, trotz der psychischen Erkrankung“, sagt Jutta Spoddig, Leiterin der „Hilfen für Menschen im Alter“.

Hand in Hand für neues Fahrzeug

Möglich ist die Mobilitätshilfe, weil viele Menschen durch großzügige Spenden die Rundschau-Altenhilfe DIE GUTE TAT unterstützten, die Ford-Werke günstige Konditionen für den Auto-Kauf einräumten und Hedi Fuchs ihre Zeit zur Verfügung stellt. Für ihr freiwilliges Engagement hat die Fahrerin vorher noch eine Schulung zur Begleitung von Menschen mit Demenz absolviert.

Drei Gruppen steuert Hedi Fuchs wöchentlich mit ihren Fahrgästen an. Montags treffen sich bis zu 15 Senioren im Alter von 66 bis 92 Jahren im SPZ. Die meisten Teilnehmenden leben alleine. Die Gruppe bedeutet für sie Kontakt, Anregung, gegenseitige Unterstützung und Ermutigung und ist oft der einzige Fixpunkt im Wochenablauf.

Mehr Beteiligung und Kontakte

Im Alfred-Delp-Altenzentrum findet donnerstags eine Betreuungsgruppe für Menschen mit Demenz statt. Auch hier geht es um Anregung, Kontakt und Beschäftigung. „Demenz führt häufig zu Vereinsamung, normale Seniorenangebote können nicht mehr wahrgenommen werden. Unter ihresgleichen fühlen sich die Gruppenteilnehmenden dagegen sicher und können sich den persönlichen Fähigkeiten entsprechend beteiligen“, erläutert Jutta Spoddig.

In der Gruppe für Menschen mit beginnender Demenz treffen sich donnerstags fünf Erkrankte im SPZ, die sich aktiv mit ihrer Erkrankung auseinandersetzen. Im Erfahrungsaustausch, der durch eine Fachkraft moderiert wird, erleben sie gegenseitige Unterstützung und Stärkung. Sie informieren sich über Hilfen und entwickeln Strategien, um im Alltag besser klar zu kommen. Auch für sie ist ein verläßlicher Fahrdienst wichtig.