Flüchtlings-Integrations-Maßnahme FIM:

Wände streichen und Deutsch lernen

Gute Arbeit, gutes Essen: Claudia Hoffmann (links) vom Mehrgenerationenhaus und die Kinder dankten Alexander Hass (Mitte) und der „Malerkolonne“ für ihre Arbeit.
Die Malerkolonne mit Alexander Hass in ihrer Mitte.
Voll im Einsatz: Zwei Mann aus dem FIM-Team streichen eine Unterführung.

Seit letztem Jahr gibt es FIM, die Flüchtlings-Integrations-Maßnahme, von der Bundesregierung finanziert und von den Kommunen für die Asylsuchenden umgesetzt. In Troisdorf ist ein besonderes Projekt daraus geworden: Acht Flüchtlinge sind an vier Tagen als Maler im Einsatz, um städtische Einrichtungen zu renovieren, und an einem Tag lernen sie eifrig Deutsch.

„FIM ist ein bundesweites Projekt, um die Menschen nach ihrer Flucht an den deutschen Arbeitsmarkt heranzuführen. In Troisdorf kommt dazu, dass die Teilnehmer auch noch Deutsch unter anderem mit den Fachausdrücken des Malerhandwerks lernen. Für diesen Deutschunterricht konnten wir ehrenamtliche Helferinnen und Helfer gewinnen“, freut sich Ulrike Hanke, Leiterin des städtischen Sozial- und Wohnungsamts.

In Troisdorf leben zur Zeit rund 650 Flüchtlinge. In den Flüchtlingsunterkünften selbst, quasi intern, unterstützen 15 Kräfte die jeweiligen Hausmeister. Andererseits sind 34 Personen extern beim Bauhof, in der Bibliothek, im Museum und in anderen städtischen Einrichtungen zeitweise tätig. Dazu gehört auch die „Malerkolonne“ der acht Männer unter Leitung des Malermeisters Alexander Hass. Sie haben schon in Schulen, Flüchtlingsunterkünften und im Haus International - Mehrgenerationenhaus emsig Wände gestrichen.

Gemeinnützig und zusätzlich

„Wir müssen den Einsatz bei der Bundesagentur für Arbeit beantragen und bekommen dafür zumindest einen Teil des finanziellen Aufwands erstattet. Die Bundesagentur prüft die Gemeinnützigkeit und dass es zusätzliche Arbeitsaufträge sind, die sonst nicht an Firmen vergeben worden wären. Die Arbeiten sind pro Person auf sechs Monate befristet, müssen allerdings aufwendig abgerechnet werden“, erläutert Hanke.

Außerdem müssen sich die Flüchtlinge noch in ihrem jeweiligen Anerkennungsverfahren für Asyl befinden. Trotz des Verwaltungsaufwands freut sich Ulrike Hanke darüber, dass schon einige der Männer mit ihrem neu erworbenen Wissen und handwerklichen Können später in Betriebe vermittelt worden sind. Außerdem wurden städtische Räume gestrichen, die sonst wohl noch jahrelang keine frische Farbe gesehen hätten.