Gleichstellungsbeauftragte informieren zum Equal Pay Day:

Frauen haben 21 Prozent weniger Einkommen

Die rote Tasche steht als Symbol für die Forderung nach Gleichbezahlung: Die Gleichstellungsbeauftragten Karin Lapke-Fernholz (li.) und Petra Römer-Westarp halten im Rathausfoyer Infomaterial zum Equal Pay Day bereit.

Auch im Jahr 2017 erleben Frauen, dass sie für ihre Arbeit schlechter bezahlt werden als Männer. Durchschnittlich haben sie am Monatsende 21 Prozent weniger Einkommen in der Tasche als ihre Kollegen. Eine rote Tasche ist darum das Symbol des Equal Pay Day, des Internationalen Tags der Gleichbezahlung. Er wird in diesem Jahr am 18. März begangen. Weltweit demonstrieren Frauen an diesem Tag für eine faire Bezahlung.

Auch die Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Troisdorf Petra Römer-Westarp und Karin Lapke-Fernholz rücken den Equal Pay Day in den Fokus. Im Foyer des Rathauses haben sie einen Infoständer mit Flyern und Broschüren zum Thema bestückt. Wer verstehen will, woher die Lohnlücke kommt, findet viele Antworten in dem dort angebotenen Heft „Endlich partnerschaftlich durchstarten“.

Unternehmensberaterin Henrike von Platen stellt als eine der Ursachen die schlechte Bezahlung und die sich darin ausdrückende Geringschätzung der Pflegeberufe heraus. Überwiegend Frauen sind hier tätig. Ob jemand einem (erheblich) besser bezahlten Job in der Autowerkstatt nachgehe oder einem Job in der Altenpflege, habe finanzielle Auswirkungen bis ins Rentenalter hinein. Soziologie-Professor Carsten Wippermann weist darauf hin, dass Frauen sich für

Teilzeit oder Minijobs entscheiden, um daneben unbezahlte Familienarbeit zu leisten. Unterm Strich fehlt ihnen dadurch das Einkommen, um ihre Existenz bis ins Alter zu sichern.

Er sieht insgesamt Strukturen, die Frauen benachteiligen. Der Soziologe verbindet mit dem Equal Pay Day zwei Aspekte: Zum einen fordert er gleichen Bruttostundenlohn für gleiche und gleichwertige Arbeit. Zum anderen fordert er vom Gesetzgeber, aber auch von Gewerkschaften und anderen Beteiligten, Strukturen zu schaffen, die Frauen ermöglichen, ihre Existenz mittels ihres Einkommens zu sichern. Andere Autorinnen und Autoren bekräftigen, wie wichtig es ist, dass Frauen und Männer sich Erwerbs- und Familienarbeit partnerschaftlich teilen.

Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, bis zum 24. März ihr Statement zur Notwendigkeit von Gleichbezahlung auf einer Statementkarte im Rathausfoyer zu hinterlassen.

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