Auszeichnung für Kinderbuch-Forschung:

Brüggemann-Preis wurde überreicht

Kleine Figur – hohe Auszeichnung: v.l. Museumsleiterin Pauline Liesen, Hans Ries, Friedrich C. Heller, Carola Pohlmann und Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski.

Carola Pohlmann erhielt kürzlich im Bilderbuchmuseum auf Burg Wissem den sogenannten Brüggemann-Preis. Das ist eine kleine Skulptur mit dem Titel „Knabe mit Buch“ als Auszeichnung für hervorragende Kinderbuch-Forschung. Sie basiert auf dem Bild „Die Söhne des Künstlers“ von Christian Leberecht Vogel, eines Malers aus dem 18. Jahrhundert.

Historische Leseforschung

Bild und Skulptur sind bemerkenswerte Beispiele der bildenden Kunst und wichtige Zeugnisse für die historische Leseforschung, der sich Professor Theodor Brüggemann besonders verpflichtet fühlte.

Brüggemann erhielt die Figur 1992 von Hans Ries zum Dank und zum Abschluss der von Brüggemann veranlassten Publikation „Illustration und Illustratoren des historischen Kinderbuchs 1871-1914“. Ries hatte die Plastik zu Beginn des Buchprojekts 1984 in Braunschweig in einem Antiquariat gekauft.

Ideelle Auszeichnung

„Beide kamen damals überein, dass die Figur künftig als Gegenstand des Dankes und der Anerkennung im Bereich der historischen Kinderbuchforschung wandern sollte. Im Sport nennt man das einen Wanderpokal, hier ist es eine Wanderskulptur“, bemerkte Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski bei der feierlichen Übergabe. Der sogenannte Brüggemann-Knabe ist die einzige ideelle deutsche Auszeichnung für Forschungsleistungen zum historischen Kinderbuch.

Der „wandernde“ Knabe hat seinen „Sitz“ im Bilderbuchmuseum und wird durch das Museum jeweils auf die Dauer von zehn Jahren vergeben. Der jeweilige Inhaber nominiert den Nachfolger. Brüggemann selbst hatte 2007 den Wiener Musikhistoriker Prof. Dr. Friedrich Heller auserkoren. Nach Ablauf der zehn Jahre übergab Professor Heller die Skulptur jetzt an Carola Pohlmann.

Internationale Kinderbuch-Forschung

Sie hat sich auf vielfältige Weise um die wissenschaftliche und publizistische Erschließung historischer Kinderbücher verdient gemacht. Mit vielbeachteten großen Ausstellungsprojekten, mit zahlreichen Aufsätzen und Rezensionen hat sie sich seit vielen Jahren einen wichtigen Platz in der nationalen und internationalen Kinderbuch-Forschung gesichert.

Prof. Dr. Theodor Brüggemann (1921-2006) war einer der Pioniere der Erforschung der Kinder- und Jugendliteratur. Schon 1995 übergab er Teile seiner Sammlung historischer Kinderbücher dem Museum Burg Wissem. Der letzte Teil der Sammlung wurde im Juni 2007 übergeben. Mit 3.000 Bänden ist die Sammlung jetzt vollständig im Troisdorfer Museum. Der älteste Band ist aus dem Jahr 1498. Die Sammlung gibt einen Überblick über 500 Jahre Kinder- und Jugendliteratur.

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