Ab Juli Umbaumaßnahme auf Burg Wissem:

Zugang zum Herrenhaus der Burg wird barrierefrei

Eine Hubrampe kommt links neben die Treppe zum Haupteingang, ein Aufzug ins Herrenhaus.

Seit langem ist ein Umbau des Herrenhauses der Burg Wissem geplant, durch den Besuchern mit Behinderung ein barrierefreier Zugang zu den Ausstellungsräumen ermöglicht werden soll. Jetzt steht fest: Die Bauarbeiten für eine Hubplattform außen und einen Aufzug innen beginnen am 1. Juli 2013. Nach der Erörterung baulicher Alternativen einigten sich die Stadt Troisdorf, der Landschaftsverband Rheinland und die Bezirksregierung nun auf eine praktikable Lösung.

Die Planung hat das Kölner Architekturbüro Martin Schneider und Prof. Annette Hillebrandt übernommen. Die beteiligten Stellen haben sich mit dem mit Blick auf den Denkmalschutz, die baulichen Möglichkeiten und die Kosten darauf geeinigt, dass ein Aufzug für Rollstuhlfahrer im Treppenauge des Herrenhauses installiert wird. Um eine möglichst filigrane Gestaltung zu erreichen, ist eine Stahlkonstruktion vorgesehen, die mit Glasplatten bestückt wird.

„Die verschiedenen Vorschläge für eine behindertengerechte Gestaltung der Zugänge zum Herrenhaus wurden eingehend geprüft und wir haben jetzt eine gute Planung auf den Weg gebracht, die auch dem Denkmalschutz gerecht wird“, erklärte der zuständige Dezernent, Beigeordneter Dr. Stephan Kuhnert.

Die barrierefreie Erschließung des Erdgeschosses und der beiden Obergeschosse des historischen Herrenhauses ist ein wesentliches Element des Gesamtprojekts Umbau Burg Wissem, das im Rahmen der Regionale 2010 gefördert wird und vor allem den Neubau für das Museum für Stadt- und Industriegeschichte betraf. Den Bau behindertengerechter Zugänge zum Herrenhaus hatte der städtische Kulturausschuss bereits 2008 beschlossen.

Maße und Tragkraft des Aufzugs in Form einer Hubplattform werden den baulichen Gegebenheiten des Treppenhauses angepaßt. Der Aufzug wird genügend Raum für die bequeme Nutzung durch einen Rollstuhlfahrer bieten. Ein Aufzug im Treppenauge ist sinnfällig, funktional und kostengünstig. Parallel zum Bau des Aufzugs im Treppenhaus wird vor der Burg, links neben der Treppe des Haupteingangs, eine offene Hubplattform gebaut, um Rollstuhlfahrern auch dort den Zugang zu ermöglichen.

Ausstellung im Erdgeschoss geöffnet

Während der Bauarbeiten ab Juli 2013 sind die beiden Obergeschosse des Hauses geschlossen, die Ausstellungsräume im Erdgeschoss des Herrenhauses bleiben aber für Besucher geöffnet. Trotz Baumaßnahme werden Ausstellungen auf reduzierter Fläche gezeigt. Dazu wird ein provisorischer neuer Eingangsbereich eingerichtet. Die Gesamtkosten für den behindertengerechten Umbau der Eingangsbereiche werden mit rund 300.000 Euro veranschlagt, die im Rahmen der Förderung durch die Regionale 2010 erheblich bezuschusst werden.

Als Alternativen waren ein Aufzug außen am Herrenhaus oder einer im Turm rechts neben dem Haupteingang vorgeschlagen worden. Ein Aufzug neben oder hinter dem Haus würde aber weitere Wege für Rollstuhlfahrer, eine schwierige Orientierung im Ausstellungsbereich, eine Beeinträchtigung der historischen Fassade des Gebäudes und höhere Kosten mit sich bringen. Der Bau eines Aufzugs im runden Turm oder in den Ausstellungsräumen würde beträchtliche Mehrkosten, statische Probleme und eine Störung der Raumharmonie nach sich ziehen.

„Alle Möglichkeiten wurden abgewogen und es ist deutlich geworden, dass ein Aufzug im Treppenauge des Herrenhauses, der bereits geplant, genehmigt und beauftragt worden ist, in Verbindung mit der kleinen Hubrampe vor dem Haus, die beste und wirtschaftlichste Lösung für barrierefreie Zugänge darstellt“, betonte Beigeordneter Kuhnert.