Sportverband an Troisdorfer Grundschule zu Gast:

Die Rollikids lernten spielerisch Sport mit Rollstuhl kennen

Mit den Rollikids unterwegs: vorne Timon Graßmann und Jens Mertens, dahinter v.l. Ute Herzog, Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski, Schulleiterin Dagmar Kern und Christian Oschem.
Im größeren Rollstuhl aktiv: Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski lernte mit den Kindern das Rollstuhlfahren kennen.

Mehr Verständnis der Troisdorfer Grundschüler für Rollstuhlfahrer, für Mitschüler mit Behinderung und für den Rollstuhl als Sportgerät: Das erwartete nicht nur Ute Herzog vom Deutschen Rollstuhl Sportverband DRS und dessen Projekt Rollikids, sondern auch die Leiterin der Katholischen Grundschule Blücherstraße, Dagmar Kern. Die Kinder an ihrer Schule freuten sich über eine zweitägige Aktion für alle Klassen, um die Nutzung von Rollstühlen kennenzulernen.

„Ich habe den Besuch der Rollikids angeregt und bin in der Schule direkt auf offene Ohren gestoßen. Das ist ein tolles Angebot und sollte im wahrsten Sinne des Wortes Schule machen“, stellte Christian Oschem zufrieden fest. An der Schule seien zudem eine Rampe und eine Behindertentoilette eingerichtet worden. Sein Sohn Timon Graßmann (7) sitzt wegen Glasknochen seit drei Jahren im Rollstuhl und nutzt ihn virtuos und sportlich wie einen Teil seines Körpers.

Der Verein Rollikids bietet Schulen den Besuch an, hat 25 Rollstühle für Kinder und einige für Erwachsene dabei und trainiert mit den Kindern Rollstuhlfahren. Mit in Troisdorf dabei war Jens Mertens (29), gelähmt und an den Rollstuhl gebunden, gleichzeitig erfolgreich mit dem Verein „Hurricans“ Bochum in der Bundesliga für Elektro-Rollstuhl-Hockey. Er erklärte den Schülern die Eigenheiten des Rollstuhl-Sports.

Timon Graßmann zeigte indessen seinen Mitschülern, wie man mit Rollstuhl leben und sportlich unterwegs sein kann. Er ist das einzige Kind im Rollstuhl an der Grundschule. „Der Besuch der Rollikids an der Schule ist eine tolle vorbildliche Aktion, die zum Thema Inklusion genauso paßt wie zu Schulsport und der Wertschätzung von Menschen mit Behinderung“, erklärte Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski, der sich bereitwillig und behende auf einem Rollstuhl unter die Rollikids der Klasse 3b mischte.

Mit dabei waren außerdem die Klassenlehrerin Latifa Imaankaf und Timons Schulbegleiterin Petra Marx vom Hilfeverein Der Karren, die ihn tatkräftig stützt und unterstützt. „Die individuelle Betreuung von Kindern mit einer Behinderung ist das Schwierigste in den Schulen, die örtlichen Gegebenheiten können angepaßt werden“, meinte Bürgermeister Jablonski.