Bürger-Infoabend am 7. August im Rathaus:

Pläne für Flächennutzung und Verkehrsentwicklung werden vorgestellt

Entwurf des Flächennutzungsplans für den Bereich Sieglar.
Entwurf des Verkehrsentwicklungsplans für die Troisdorfer Straßen.

Der Flächennutzungsplan und der Verkehrsentwicklungsplan für das Troisdorfer Stadtgebiet werden neu aufgestellt. An dem Verfahren wird die Öffentlichkeit frühzeitig beteiligt. Dazu findet eine Informationsveranstaltung für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger

am Mittwoch, 7. August 2013, um 18.00 Uhr im Rathaus Kölner Str. 176, Troisdorf-Mitte, Ratssaal B, 5. OG,

statt. Die Pläne gehen auf eine dreijährige Vorbereitungphase zurück, in der die Grundlagen für den Flächennutzungsplan geschaffen worden sind. Der Verkehrsentwicklungsplan (VEP) ist ein wichtiger Teil dieser Planungsgrundlagen. Er führt alle verkehrsplanerischen Überlegungen in einem geschlossenen Konzept zusammen. Michael Vieten, Geschäftsführer des Verkehrsplanungsbüros IGS aus Neuss, wird den VEP in den Planungsvarianten vorstellen, wie sie vom Umwelt und Verkehrsausschuss sowie vom Stadtentwicklungsausschuss des Stadtrats beraten worden sind.

Der gegenwärtige Flächennutzungsplan stammt noch aus dem Jahr 1973. In Troisdorf liegt der Bedarf an Bauland mittlerweile zunehmend über dem Angebot. Die Bauflächenreserven im Flächennutzungsplan sind weitgehend ausgeschöpft.

Nur noch wenige Bauflächen

„Der Stadtentwicklungsausschuss sieht einen dringenden Bedarf, den Flächennutzungsplan nach 40 Jahren weiterzuentwickeln, nicht nur weil er inzwischen über 100 Einzeländerungen erfahren hat“, sagt Claus Chrispeels, der für die Stadtplanung zuständige Co-Dezernent im Rathaus. Der Beschluss, die Planung zur Neuaufstellung zu beginnen, sei deshalb 2010 einstimmig gefasst worden.

„Jede Stadt und Gemeinde hat nach dem Baugesetzbuch das Recht und die Pflicht, einen Flächennutzungsplan aufzustellen, der flächendeckend die Art der baulichen und sonstigen Nutzung der Grundstücke festlegt. Damit entscheidet der Flächennutzungsplan darüber, in welchem Umfang und wo künftig in Troisdorf noch Neubaugebiete entstehen sollen“, unterstreicht Chrispeels die Bedeutung des Planwerkes.

Pläne von 1973 werden überarbeitet

Die letzte Neuaufstellung ist aus Anlass der kommunalen Neugliederung vorgenommen worden, nachdem 1969 aus Troisdorf, der selbständigen Gemeinde Sieglar und Teilen des Amtes Menden die Stadt Troisdorf in ihren heutigen Grenzen gebildet worden war. „Die hohen Wachstumserwartungen der damaligen Zeit gingen davon aus, dass Troisdorf schon 1985 die Marke von 75.000 Einwohnern überschreiten würde“, erläutert Chrispeels.

So habe die Flächenreserve statt des üblichen Prognose-Zeitraumes von 10 bis 15 Jahren für 40 Jahre ausgereicht. Auch wenn der Zensus 2011 die Bevölkerungszahl für Troisdorf unter 75.000 Einwohner korrigiert hat, besteht jetzt vor allem für den Wohnungsbau nach wie vor ein erheblicher Flächenbedarf.

In über 100 Änderungen des Flächennutzungsplanes sind viele Wohnbauflächen in gewerbliche Bauflächen umgewidmet worden. Auf diese Weise konnten die Arbeitsplatzverluste in den Troisdorfer Großbetrieben Dynamit-Nobel bzw. später HT/Troplast und den Mannstaedt-Werken durch neu angesiedelte mittelständische Betriebe mehr als ausgeglichen werden.

Neue Gewerbegebiete entstanden

„Neue Gewerbegebiete wie Biberweg und Langbaurghstraße in Troisdorf-Spich waren ursprünglich für den Wohnungsbau vorgesehen“, berichtet Co-Dezernent Chrispeels. Troisdorf habe aber auch in den 1980er Jahren, als eine von wenigen Kommunen im Regierungsbezirk, Wohnbauflächen zur Schonung des Außenbereichs des Stadtgebiets ersatzlos zurückgenommen, die teilweise jetzt fehlen.

Der Flächennutzungsplan wird auf der Grundlage einer Wohnungsbedarfsprognose für das Jahr 2025 aufgestellt, die vom Büro Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen aus Köln im Rahmen einer Reihe von Workshops und Ausschusssitzungen erarbeitet worden ist.

Die Prognose unterstellt eine moderate Entwicklung mit einem qualifizierten Wachstum, die Troisdorf nicht von der Entwicklung in der Region abkoppelt. Im „Handlungskonzept Wohnen“ wird eine Einwohnerzahl von rund 74.000 Einwohnern in der unteren Variante und rund 76.000 Einwohnern in der oberen Variante als Ziel angenommen. „Die Frage, ob bei dieser Bevölkerungsentwicklung überhaupt noch neue Wohnbauflächen benötigt werden, muss eindeutig mit ja beantwortet werden“, versichert Dominik Geyer, Geschäftsführer des Büros Dr. Jansen.

Folgen des demographischen Wandels

Ein weiterer zusätzlicher Bedarf ergebe sich aus der abnehmenden Belegungsdichte bestehender Wohnungen und der steigenden Wohnfläche je Einwohner. Der Wohnbedarf für neue Einwohner orientiert sich aber an der unteren Variante, da bereits im Jahre 2030 damit gerechnet wird, dass der demographische Wandel auch im Rheinland wirksam wird.

Auch im Bestand hat der überarbeitete Flächennutzungsplan viele kleine Änderungen und Anpassungen erfahren. Dabei wurde die Abgrenzung der reinen Wohnbauflächen von den mit Gewerbe durchmischten Bauflächen systematisch überprüft, nachdem in vielen Einzeländerungen Anpassungen zugunsten von Mischbauflächen vorgenommen worden waren. Im Außenbereich werden erstmals wesentliche ökologische Ausgleichsflächen und Waldflächen dargestellt.

Alle Unterlagen liegen nach der Auftaktveranstaltung im Rathaus Kölner Str. 176 bis zum 14. Oktober 2013 im Stadtplanungsamt, 3. OG, aus und sind auf dieser Webseite unter der Rubrik Wirtschaft/Bauen > Stadtplanung > Öffentlichkeitsbeteiligung zu finden. Bis zum 14. Oktober können Anregungen und Stellungnahmen vorgebracht werden.

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