Neue Kita wird die ganze Woche rund um die Uhr geöffnet

Vorfreude auf die neue Kita: Beate Schlich, Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, und Erster Beigeordneter Heinz Eschbach an der Baustelle.
Entwurf der städtischen Kita Ravensberger Weg.

„Das ist einmalig in unserer Region, ein echtes Novum: Wir lassen die erste städtische Kindertageseinrichtung bauen, in der Kinder 24 Stunden lang an sieben Tagen in der Woche betreut werden können, so wie es manche Firmenkindergärten schon anbieten“, freute sich Beate Schlich. Die Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses des Troisdorfer Stadtrats besichtigte die Baustelle für die neue Kindertageseinrichtung Ravensberger Weg in Troisdorf-Mitte.

Die neue Kita mit den unorthodoxen Betreuungszeiten soll im Februar 2012 eröffnet werden. Zusammen mit dem Ersten Beigeordneten Heinz Eschbach, zuständiger Jugend- und Schuldezernent, überzeugte sich Schlich vor Ort vom Start und dem zügigen Verlauf der Bauarbeiten. Die neue Einrichtung wird die Kita Mülheimer Straße ersetzen, an deren Standort ein Festplatz und die neue Stadthalle entstehen werden.

„Das wird vor allem für Alleinerziehende im Schichtdienst oder im Pflegedienst eine erhebliche Erleichterung sein, oder für Notfälle, wenn ein Elternteil arbeitet und das andere krank wird“, erklärte Schlich. Damit sei es nicht nur ein kommunaler Beitrag zur Jugend- und Familienpolitik, sondern auch zu einer zukunftsweisenden Frauenpolitik. „Da ist Troisdorf wieder einmal Vorreiter für andere Städte in NRW“, unterstrich Schlich.

Baustein für U-3-Betreuung

„Die neue Kita wird ein weiterer Baustein für die Versorgung in unserer Stadt mit U-3-Plätzen sein, für Kinder im Alter unter drei Jahren. Die Versorgung besteht dann zu 30 % in Troisdorf. Das ist eine beachtliche Leistung für die größte Stadt des Rhein-Sieg-Kreises“, betonte Eschbach. Die Einrichtung wird durch einen Investor, die Firma Nusser aus Winnenden, in bemerkenswert kurzer Zeit errichtet und durch die Stadt für 30 Jahre angemietet.

Der Investor sorgt als Vermieter sogar für Photovoltaik, die Außenanlagen und Spielgeräte im Freien. In der neuen Kita werden in vier Gruppen 80 bis 90 Kinder spielen, lernen und toben. Das Gebäude hat dazu eine Fläche von 1.125 qm und kostet rund zwei Millionen Euro, die der Investor trägt. Die Nebenkosten muss die Stadt als Mieterin zahlen. Das Grundstück wird durch die Eigentümerin, die TroPark GmbH, in Erbpacht zur Verfügung gestellt.

„Die Kosten können wir zum Teil über das landesweite Kinderbildungsgesetz refinanzieren. Den Rest muss die Stadt selbst tragen, weil es durch die Rund-um-die-Uhr-Bereitschaft auch einen höheren Aufwand an Personal und Material bedeutet“, gibt Erster Beigeordneter Eschbach zu bedenken.

Normale Öffnungszeit 7 bis 18 Uhr

Denn auch die normale Öffnungszeit wird erweitert von 7.00 bis 18.00 Uhr. Fünf Plätze werden für Notfälle in Familien frei gehalten. Weitere Plätze für Kinder im Alter unter drei Jahren waren vor kurzem in den städtischen Kitas Bismarckplatz und Am Wasserwerk bereit gestellt worden. 

Selbst nach der Kindergartenzeit haben Troisdorfer Eltern die Möglichkeit, ihre Kinder nachmittags betreuen zu lassen. Nach 700 Plätzen beim Start der Trogata – dem „Troisdorfer Ganztag“ an den 13 Grundschulen – ist die Zahl inzwischen auf 1.230 angestiegen. Rund 900 Plätze stehen in den Randstunden an den Schulen zur Verfügung, also insgesamt 2.130 (71 %) Betreuungsplätze für den Ganztag.

Auch alle weiterführenden Troisdorfer Schulen bieten inzwischen den Ganztag an. Das ist nicht nur ein Angebot an Kinder und Jugendliche, sondern entlastet auch viele Familien. Übrigens: Ganz neu und unerprobt ist das Modell nicht. Sehr gute Erfahrungen mit Rund-um-die-Uhr-Kitas hat man bereits in Schweden und Frankreich gemacht.