Partnerschaft von Schule, Stadt und Kirche:

Evangelische Kirche in Sieglar unterstützt Ganztagsbetrieb der Hauptschule

Die enge Kooperation von Geschwister-Scholl-Hauptschule, Stadt Troisdorf und Evangelischer Friedenskirchengemeinde in Troisdorf-Sieglar wird weiter verstärkt. Die drei Partner unterzeichneten eine Vereinbarung, die in Teilen die Übernahme des Erweiterten Ganztagsbetriebs in der Hauptschule durch Personal der Evangelischen Kirche regelt. Die Stadt als Schulträger beantragt dazu Zuschüsse des Landes und leitet sie weiter.

Zur offiziellen Unterzeichnung der weitreichenden fünfseitigen Vereinbarung trafen sich der zuständige Schuldezernent der Stadt, Erster Beigeordneter Heinz Eschbach, und der Leiter des städtischen Schulverwaltungsamtes, Karl-Heinz Theus, mit Schulleiter Christoph Daas und Konrektorin Marianne Engländer-Klein sowie seitens der Evangelischen Kirche den Pfarrern Ulrich Pollheim und Volkher Preis.

Als Projektleiterin für den Erweiterten Ganztag nahm auch Gemeindepädagogin Jutta Höhmann an der Unterzeichnung teil. Sie leitet seit elf Jahren das Schülercafé „Take it easy“ im Schulzentrum Sieglar und ist als Mitarbeiterin der Friedenskirchengemeinde seit langem mit der Arbeit in den und für die Schulen bestens vertraut.  

Durch die partnerschaftliche Vereinbarung können 10 %, also ein Drittel der 30 % Personalkostenzuschüsse des Landes für den Erweiterten Ganztag an Hauptschulen kapitalisiert, d.h. in Höhe von 55.000 Euro an die Kirchengemeinde weitergeleitet werden. Sie kann damit als freier Träger eigenes Personal in der Schule einsetzen. Bislang arbeiten bereits zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kirche in der Schule, in erster Linie in den Bereichen Übermittagsbetreuung, Förderbereich und Nachmittagsprojekte mit Spiel und Sport.

Basis für die sogenannte „Verwendung des kapitalisierten Ganztagszuschlages“ ist der Runderlass mit dem kantigen Titel „Geld oder Stelle – Sekundarstufe I – Zuwendungen zur pädagogischen Übermittagsbetreuung/Ganztagsangebote“ des Landes NRW. Die Evangelische Kirchengemeinde Sieglar stimmt als Trägerverein die Inhalte des pädagogischen Ganztagskonzepts eng mit der Schule ab, die ihrerseits die nötigen Räume zur Verfügung stellt. Die entsprechenden Angebote gelten als schulische Veranstaltungen.

Die Kirchengemeinde wird dafür sorgen, dass das Betreuungspersonal je nach Förder- und Betreuungsbedarf der Kinder  qualifiziert sein wird. Zudem steht in der Vereinbarung, dass bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kirche „die Bereitschaft der Erziehung nach Werten des Grundgesetzes sowie nach Interkulturalität und Toleranz vorausgesetzt“ werde. Die Vereinbarung gilt zunächst bis zum Ende des Schuljahres im Juli 2011 und verlängert sich automatisch.  

„Nicht zuletzt wegen der Ganztagsschule müssen wir neue Wege kirchlicher Jugendarbeit suchen und gehen, denn die Kinder und Jugendlichen können nachmittags nicht mehr in die kirchlichen Jugendstunden kommen. Da müssen wir als freier Träger in der Schule aktiv werden“, erklärte Pfarrer Pollheim.

Das hat auch die Stadtverwaltung erkannt. „Wir müssen die Systeme verzahnen und vernetzen, die Schulen öffnen für freie Träger der Jugendhilfe und Sportvereine. Entsprechende Kooperationen wie die jetzige sind da sehr hilfreich“, betonte Erster Beigeordneter Eschbach. Auskunft über die Vereinbarung erhält man in der Kirchengemeinde unter Tel. 02241/41728 und im Netz unter www.frieden-troisdorf.de